IQTiG

Qualitätssicherung bekommt neue Führung

IQTiG-Leiter Dr. Christoph Veit verlässt das Institut nach einer Amtszeit.

Von Anno Fricke Veröffentlicht:
Verlässt das IQTiG zum Jahresende: Institutsleiter Dr. Christof Veit.

Verlässt das IQTiG zum Jahresende: Institutsleiter Dr. Christof Veit.

© GBA

Berlin. Zum kommenden Jahreswechsel wird Dr. Christoph Veit das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) verlassen. Der 31. Dezember ist das reguläre Vertragsende nach einer ersten Amtszeit von sechs Jahren. Das hat der Sprecher des Vorstands, Dr. Wolfgang Eßer, am Dienstag mitgeteilt. Veit ist der erste Leiter des IQTiG überhaupt und seit Januar 2015 im Amt.

Der gelernte Chirurg kam vom Institut für Qualität und Patientensicherheit (BQS), dessen Geschäfte er seit 2004 leitete. Der Sprecher des Vorstands, der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Wolfgang Eßer, würdigte „ausdrücklich die Aufbauarbeit“ Veits. Die Etablierung einer umfassenden Systematik der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung in Deutschland sei insbesondere auf das Wirken des Mediziners zurückzuführen.

Keine einfache Aufgabe

Im gesundheitspolitischen Berlin wird die Nachricht und ihr Veröffentlichungszeitpunkt auch so interpretiert, dass die Termine für eine Trennung eingehalten worden sind. Veit hatte es immer mit der ganzen Selbstverwaltung und deren oft divergierenden Interessen zu tun. Die Spitzen von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV), Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG), der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), des GKV-Spitzenverbands mit gleich drei Vertretern, des Gemeinsamen Bundesausschusses mit dessen Unparteiischen Vorsitzenden Professor Josef Hecken und jeweils ein Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums auf Staatssekretärsebene bilden den Vorstand des IQTiG.

Dass in einem solchen Gremium unterschiedliche Auffassungen zur Qualitätssicherung und Transparenz in Krankenhäusern und Arztpraxen diskutiert werden, liegt auf der Hand. Dass in solchen Diskussionen nicht ausschließlich die Wissenschaftlichkeit handlungsleitend ist, auch.

Sektorübergreifende Qualitätssicherung

Die Einrichtung des IQTiG war ein Kernelement der Gesundheitspolitik der Großen Koalition ab 2013 von Union und SPD. Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung hat der Gesetzgeber den Gemeinsamen Bundesausschuss mit der Errichtung des Instituts betraut. Das Institut erarbeitet auf wissenschaftlicher Basis die für Qualitätssicherungsverfahren im Gesundheitswesen notwendigen Qualitätsindikatoren. Dies gilt auch für die sektorenübergreifende Qualitätssicherung, an der die Vertragsärzte beteiligt sind. Bislang gibt es drei sektorenübergreifende Qualitätssicherungsverfahren: die perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie, die Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen (derzeit teilweise ausgesetzt) und die Cholezystektomie. Mit der Nierenersatztherapie bei chronischem Nierenversagen ist ein weiteres Verfahren bereits beschlossen.

Im Vorfeld der Gründung des IQTiG war in der Gesundheitspolitik viel die Rede davon gewesen, über mehr Transparenz zu mehr Zentrenbildung und allgemein zu einem Abbau stationärer Kapazitäten zu gelangen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neue Wege der Zusammenarbeit

HÄPPI startet auch in Rheinland-Pfalz

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Angepasste Endpunkte, moderne Studiendesigns und ungelöste Herausforderungen

© metamorworks / Getty Images / iStock

Krebsmedizin auf neuen Wegen

Angepasste Endpunkte, moderne Studiendesigns und ungelöste Herausforderungen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Flexibel bleiben, Betroffene besser einbinden und individuell behandeln

© vege / Fotolia

Hämatologie und Onkologie in Zeiten molekular basierter Therapie

Flexibel bleiben, Betroffene besser einbinden und individuell behandeln

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Änderungen ab Juli

Neue Zuzahlungsbeträge für Heilmittel in der Arztpraxis

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick