Frankreich

Rätsel um Missbildungen bei Babys

Frankreich will Missbildungen bei Babys wie das Fehlen von Händen, Armen oder Vorderarmen überprüfen, die in mehreren Regionen gehäuft auftreten.

Veröffentlicht:
Frankreichs Gesundheitsministerin Agnès Buzyn: Eine Erklärung für die offenbar gehäuft in drei Regionen auftretenden Fehlbildungen gibt es bislang nicht.

Frankreichs Gesundheitsministerin Agnès Buzyn: Eine Erklärung für die offenbar gehäuft in drei Regionen auftretenden Fehlbildungen gibt es bislang nicht.

© Julien Mattia / Le Pictorium / MAXPPP / dpa / picture alliance

PARIS. In drei ländlichen Gegenden in Frankreich rund um die Gemeinden Guidel (Dep. Morbihan, Bretagne), Mouzeil (Dep. Loire Atlantique) und Druillat (Dep. Ain) wurden in den vergangenen Jahren auffällig viele Fälle von Fehlbildungen bei Neugeborenen gemeldet. Den Babys fehlten bei der Geburt z. B. ein Arm oder eine Hand. Die französischen Behörden kündigten am Mittwoch nun eine landesweite Untersuchung an, erste Ergebnisse werden Anfang kommenden Jahres erwartet. Gesundheitsministerin Agnès Buzyn erklärte, sie wolle die Gründe für die dortigen Fälle kennen. „Ich denke, ganz Frankreich will es wissen.“

Die regionale Häufung der Fälle ist offenbar schon länger bekannt. So hat nach einem Bericht im Deutschlandfunk das Krankenhaus von Lyon die Fälle von Neugeborenen ohne Arme oder Hände aus der Gegend von Druillat schon vor geraumer Zeit an das regionale Register für vorgeburtliche Fehlbildungen, kurz Remera gemeldet.

Erste Infos über Fehlbildungen bereits 2011

Das Register habe 2011 erstmals die staatliche Gesundheitsbehörde darüber informiert. Inzwischen gehen die Behörden von insgesamt 18 Babys mit Missbildungen bei den oberen Gliedmaßen in Ain aus, die zwischen 2000 und 2014 geboren wurden. „Es sind überall genau die gleichen Fehlbildungen“, sagt Emmanuelle Amar, die das Remera in Lyon leitet, im Deutschlandfunk.

Der Staat aber reagierte erst, nachdem Ende September dieses Jahres der Fernsehsender France 2 über ähnliche Fälle in anderen ebenfalls ländlichen Regionen berichtete. Danach sei dann ein offizieller Bericht der Gesundheitsbehörde erschienen.

Buzyn machte deutlich, dass sie bisher keine klare Spur habe. „Es kann möglicherweise einen umweltbedingten Grund geben“, sagte sie dem Radiosender RMC. „Es kann etwas sein, das (die Mütter) gegessen haben, es kann etwas sein, das sie getrunken haben, es kann etwas sein, das sie eingeatmet haben. Ich weiß es nicht“, sagte die Gesundheitsministerin. Berichten zufolge wurden ähnliche Fehlbildungen auch bei Tieren in den betroffenen Regionen festgestellt. (run mit Material von dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse