Kommentar zur TSS-Zwischenbilanz

Richtig gedacht, falsch gelöst

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

Wer ein Beispiel für politischen Aktionismus braucht, wird bei den Terminservicestellen fündig. Die Terminvermittler der KV sollen helfen, die vermeintliche Zwei-Klassen-Medizin zu mildern. Immer wieder zeigen Erhebungen, dass Privatpatienten vor allem bei Fachärzten deutlich schneller einen Termin bekommen als gesetzlich Versicherte.

Nur ist das kein generelles Problem. Unterschiede gibt es regional und nach Fachrichtung. Diese sind aber nicht mit dem Aufbau bürokratischer Institutionen zu beheben, die in der Bevölkerung kaum bekannt sind.

Welcher Patient wendet sich bei der Suche nach einem Termin an die KV? Woher soll er diese überhaupt kennen?

Es sei denn, Praxen, die eine kurzfristige Behandlung ablehnen, machen auf den Terminservice aufmerksam. Die meisten Menschen kommen mit der KV ihr ganzes Leben lang nicht in Kontakt.

Gegen die Ungleichbehandlung bei der Terminvergabe vorzugehen, ist politisch richtig. Es zeigt sich aber, dass zum Beispiel Termine bei Gynäkologen, Augenärzten, Neurologen oder Kardiologen gefragt sind.

Sinnvoll wäre es, die Situation in diesen Fachgruppen durch innovative Versorgungsmodelle zu verbessern. 17 KVen zu zwingen, eigene kostspielige Terminservicestellen aufzubauen, die kaum einer kennt und nutzt, ist purer Aktionismus.

Lesen Sie dazu auch: KBV-Zwischenbilanz: Terminservicestellen sind nicht der Renner

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung