Baden-Württemberg

Schuldenberg der Kliniken wächst weiter

Allein 2017 sind in den 30 größten Klinikverbünden 153 Millionen Euro Miese dazugekommen.

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STUTTGART. Die Schulden der 30 größten Krankenhausverbünde in Baden-Württemberg sind 2017 auf 153 Millionen Euro gestiegen, 21 Millionen Euro mehr als 2016. 70 Prozent dieser Top 30-Verbünde fuhren 2017 ein Defizit ein, im Jahr 2016 waren es noch 60 Prozent. Das teilt die Unternehmensberatung Roland Berger in einer Untersuchung über die aktuelle Situation der Kliniken im Südwesten mit.

Von den 30 Klinikverbünden befinden sich 24 in öffentlicher und fünf in frei-gemeinnütziger Trägerschaft, nur eine Klinik aus den Top 30 hat einen privaten Träger.

Die Verbindlichkeiten dieser Kliniken stiegen im Vergleich zu 2016 um 200 Millionen auf 3,7 Milliarden Euro. Eine Umsatzrendite von 2,5 Prozent gilt nach Einschätzung der Berater als ausreichend, um die eigene Investitionsfähigkeit zu sichern. Nur einer von 30 Verbünden erreiche diese Marge, heißt es. Die Hälfte der übrigen Klinikzusammenschlüsse wies eine negative Umsatzrendite von bis zu minus elf Prozent aus.

Die Krankenhausausgaben von zuletzt 10,9 Milliarden Euro (plus 400 Millionen Euro oder vier Prozent) verteilten sich auf nur geringfügig weniger Betten in den 265 Häusern: Ihre Zahl nahm im Vergleich zu 2016 um 0,3 Prozent auf 55.800 ab. Auch die Zahl der stationären Patienten war um 0,3 Prozent rückläufig und betrug zuletzt 2,16 Millionen.

Besonders stark sind die Fallzahlen in Fachabteilungen wie Plastische Chirurgie (- 6,8 Prozent) oder Strahlentherapie (-4,8 Prozent) gesunken. Mehr Fälle verzeichneten hingegen Kinder- und Jugendpsychiatrie (4,7 Prozent), Neurochirurgie (4,2 Prozent) und Geriatrie ( 3,7 Prozent).

In den somatischen Abteilungen sank die Bettenauslastung um 0,7 Prozentpunkte auf 73,8 Prozent. Dort hat die Verweildauer um 0,1 Tage auf sechs Tage abgenommen. Anders in psychiatrischen Fachabteilungen: Dort legte die Verweildauer um 0,3 Tage auf 32 Tage zu, die Bettenauslastung wuchs um 0,1 Punkte auf 92,4 Prozent. Die Zahl der Vollkräfte im ärztlichen Dienst ist im Vergleich zu 2016 um 1,5 Prozent auf 19.700 gestiegen. In der Pflege betrug der Zuwachs 1,3 Prozent auf 38.300 Vollkräfte. (fst)

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