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Sorge um zu wenig Nachwuchs

Weniger als fünf Prozent der auf HIV und Aids spezialisierten Ärzte sind jünger als 52 Jahre. Die dagnä spricht sich für eine Aufwertung in der Weiterbildung aus.

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BERLIN. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä) macht sich Sorgen um einen ausreichenden Nachwuchs qualifizierter Ärzte.

Fast 80 Prozent dieser Ärzte seien zwischen 52 und 61 Jahre alt, weniger als fünf Prozent sind unter 52 Jahre alt. Ganz anders sind die Verhältnisse bei den Patienten: Mehr als die Hälfte sind jünger als 52 Jahre, und aufgrund der Therapieerfolge noch über Jahrzehnte versorgungsbedürftig.

Um auch zukünftig die Versorgung auf hohem qualitativen Niveau sicherstellen, spricht sich dagnä-Vorstand Dr. Axel Baumgarten dafür aus, die Weiterbildung in der Infektiologie aufzuwerten. Gegenwärtig können Ärzte mit einem Zeitaufwand von ein bis zwei Jahren die Zusatzbezeichnung "Infektiologie" erwerben.

Die dagnä plädiert dafür, die Qualifikation zu einem Schwerpunkt aufzuwerten. Dies sei zwar zunächst eine höhere Hürde für den Nachwuchs, mache aber die Infektiologie als Fach für Kliniken und Universitäten attraktiver.

Als ein Nachteil erweise sich, dass die in der HIV-Versorgung tätigen Ärzte zu nahezu gleichen Teilen Haus- und Fachärzte sind, also in Institutionen wie Kammern und KVen zwischen den Stühlen sitzen. Eine gewisse Chance sieht die dagnä allerdings in der Förderung der Weiterbildung zum Facharzt, wie sie im Versorgungsstärkungs-Gesetz verankert worden ist.

Als ausgesprochen zäh bewertet die Arbeitsgemeinschaft den Prozess, für HIV und Aids die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) zu etablieren. Auch im nächsten Jahr werde dies kaum realisiert.

Allerdings sieht man aufgrund der Qualitätssicherungs-Vereinbarung in Kombination mit der danach vorgesehenen Sondervergütung eine gute Basis für die Versorgung. (HL)

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