Impfstoffbeschaffung

Soviel Corona-Impfstoff hat Deutschland bislang bestellt

Die Corona-Impfungen starteten in Deutschland schleppend, weil nicht ausreichend Vakzinen vorhanden waren. Dabei hat Deutschland viel Impfstoff bestellt, wie aus einem Papier mit den Mengen-Angaben hervorgeht.

Veröffentlicht:
Zwar wurde viel Impfstoff für Deutschland bestellt – aber zum Start der Impfkampagne ist nicht ausreichend Vakzin vorhanden.

Zwar wurde viel Impfstoff für Deutschland bestellt – aber zum Start der Impfkampagne ist nicht ausreichend Vakzin vorhanden.

© Hendrik Schmidt/dpa

Berlin. Die Menge der Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus, die sich Deutschland gesichert hat, liegt derzeit bei rund 410 Millionen Impfdosen. Darin sind auch die noch nicht zugelassenen Impfstoffe enthalten. 55 Millionen Dosen hat die Regierung auf eigene Rechnung und nicht über das EU-Programm ESI (Emergency Support Instrument) bestellt.

Das geht aus einem Papier des Bundestages hervor, das der „Ärzte Zeitung“ vorliegt. Insgesamt liegt die Menge demnach Stand 7. Januar über der, die Ende November geordert war. Damals hatte sich Deutschland aus europäischen und eigenen Bestellungen ein Kontingent von knapp 70 Millionen Dosen des Impfstoffs des Joint Ventures BioNTech/Pfizer gesichert. Inzwischen sind es insgesamt 90 Millionen.

Weitere Kandidaten in der Pipeline

Auch bei Moderna, dem seit 6. Januar zugelassenen Impfstoff, haben sich die georderten Mengen gegenüber November erhöht. Waren es vor sechs Wochen noch 15 Millionen Dosen, auf die Deutschland Anspruch hatte, sind es nun 50 Millionen.

Beim Impfstoff von AstraZeneca, dessen europäische Zulassung bald erwartet wird, hat sich dagegen die Bestellmenge nicht bewegt und liegt weiterhin bei 56 Millionen Dosen. Auf die Impfstoffe der weiteren Kandidaten muss noch gewartet werden. (af)

Die Phase-III-Studie läuft. Die für die Zulassung notwendigen Daten sollen voraussichtlich im April 2021 bei der EMA eingereicht werden. Eine bedingte Zulassung im zweiten Quartal sei möglich, heißt es in dem Papier. Deutschland hat sich aus den EU-Verträgen und auf eigene Initiative 61 Millionen Dosen gesichert.

Die klinischen Prüfungen der Phase III laufen. Eine bedingte Zulassung Ende März ist angestrebt. Deutschland hat sich aus EU-Verträgen 37 Millionen Dosen gesichert (Einmalimpfung).

Phase-III-Studien laufen. Laut der Bundestagsübersicht haben Analysen der Phase 1-2 Studien Schwächen des Impfstoffs bei älteren Patienten gezeigt und sorgen derzeit für Verzögerungen. Eine Zulassung wird frühestens Ende 2021 erwartet. Deutschland hat sich aus EU-Verträgen mindestens 56 Millionen Dosen gesichert. Die genaue Zahl steht noch nicht fest.

Medienberichten zufolge verzögert sich auch die Entwicklung des Impfstoffes des Unternehmens aus Dessau- und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Die klinische Erprobung solle zunächst ausgesetzt werden berichtete die „Tagesschau“ unter Bezug auf das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Deutschland hat sich in nationaler Initiative fünf Millionen Dosen gesichert.

Zum Anhören

Die Republik, Europa und die Welt impfen gegen Corona. Gut, hierzulande läuft es etwas schleppend an – dafür ist die Suche nach dem „Schuldigen“ umso hitziger. Ein „EvidenzUpdate“ über Neues zu den Vakzinen – und den Umgang mit Impfnotfällen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Podigee Um mit Inhalten aus Podigee und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Lesen sie auch
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System