Schwerkranke

Stress-Sensor soll für schnelle Hilfe sorgen

Ein neues Sensorsystem soll Stressbelastungen bei Demenz- oder anderen Schwerkranken erkennen helfen.

Veröffentlicht:

FREIBURG. Menschen mit einer stark ausgeprägten Demenz oder andere schwer kranke Patienten sind oft nicht in der Lage, in Stresssituationen gezielt Hilfe zu rufen. Um bei den Betroffenen solche Belastungssituationen früh zu erkennen, entwickelt ein Forschungskonsortium unter Leitung der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Freiburg mit "iSenDi" (Intelligentes Sensor- und Monitoringsystem zur Erfassung von Distress) ein System, das bei bettlägerigen Patienten den sogenannten Distress in Form von Schmerz-, Atemnot- oder Angstattacken erkennen und Alarm schlagen soll. Die Entwicklung dieses Systems wird seit April 2016 für drei Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,96 Millionen Euro gefördert. Insgesamt sind acht Partner aus Hochschule, medizinischer Versorgung und Industrie beteiligt.

Mit einer kaum wahrnehmbaren, unter dem Bettlaken platzierten Sensormatte sollen Vitaldaten wie Herzfrequenz, Atmung und Feuchtigkeit aufgezeichnet werden, heißt es in einer Mitteilung des Universitätsklinikums. Zeigen sich stressbedingte Veränderungen, sollen sofort die Betreuenden informiert werden.

"Die Pflege von Patienten, die nicht selbstständig um Hilfe bitten können, verlangt dem Pflegepersonal und pflegenden Angehörigen eine hohe Aufmerksamkeit ab. Die kann aber in vielen Fällen nur unzureichend sichergestellt werden", wird iSenDi-Verbundleiterin Professor Gerhild Becker, Ärztliche Direktorin der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Freiburg in der Mitteilung zitiert. "iSenDi soll Pflegende und Angehörige entlasten und den Patienten schnellere Hilfe in Stresssituationen bringen - und das gleichermaßen im klinischen Umfeld, in Pflegeheimen und zuhause." Um das zu gewährleisten, soll das System einfach zu handhaben sein.

"Die größte Herausforderung wird sein, dem System den Unterschied zwischen belastendem Stress und normalen Situationen beizubringen", so Projekt-Initiator Dr. Jan Gärtner, Oberarzt an der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Freiburg in der Mitteilung. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzliche Krankenkassen

Streit um GKV-Sparpaket: Bundesregierung bietet Kompromiss an

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?