Baden-Württemberg

Stützaktion für geriatrische Zentren

Den geriatrischen Schwerpunkte und Zentren in Baden-Württemberg droht die Finanzierungsgrundlage wegzubrechen. Ein breites Bündnis ist zur Rettung angetreten.

Veröffentlicht:

Stuttgart. Krankenkassen, Krankenhausgesellschaft, KV und weitere Akteure in Baden-Württemberg wollen in einer übergreifenden Vereinbarung die geriatrischen Schwerpunkte und Zentren in Baden-Württemberg retten.

Diesen drohe die Finanzierungsgrundlage wegzubrechen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Hintergrund seien bundesweite Vorgaben durch den Gemeinsamen Bundesausschuss, die das Geriatriekonzept des Landes nicht berücksichtigen.

Das zuletzt 2014 aktualisierte Konzept sieht eine „wohnortnah organisierte, ambulant vor stationär ausgerichtete, eng miteinander vernetzte (...) geriatrische Versorgung“ vor. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage im Landtag vom Februar 2019 lobt die Landesregierung das sektorenübergreifende Konzept als „wegweisend“.

Ein Element darin sind Schulungskonzepte, sodass ambulant oder stationär tätiges Pflegekräfte, Therapeuten und Ärzte auf strukturierte Informationen nach aktuellem wissenschaftlichen Stand zurückgreifen können. Unter anderem dadurch soll es gelingen, die Qualität der Versorgung geriatrischer Patienten zu verbessern. Ziel ist es, dass Kliniken, die als Geriatrische Schwerpunkte oder Zentren ausgewiesen sind, auch künftig Förderungen für diese Leistungen von den Kassen erhalten können.

Nach Angaben des Sozialministeriums leben im Südwesten aktuell rund 800.000 potenziell geriatrische Patienten. Ihre Zahl könnte bis 2035 auf über 1,14 Millionen steigen. Im Vorjahr gab es landesweit 61 niedergelassene Geriater und fünf Geriatrische Institutsambulanzen (GIA).

In beiden Fällen würde die Landesregierung den Aufbau weiterer GIAs und die Niederlassung zusätzlicher Geriater begrüßen. Anlässlich der Antwort auf die Landtagsanfrage übte die Regierung deutliche Kritik an der ambulanten Versorgung: „Die geriatrische multiprofessionelle Arbeitsweise hat sich im ambulanten Setting noch nicht durchgesetzt“, heißt es. (fst)

Mehr zum Thema

Digitalisierung der Kliniklandschaft

DigitalRadar Krankenhaus in die zweite Runde gestartet

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kommunikation und Datenschutz

Neue Perspektiven für IT in der Praxis

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“