Hooge, Langeland und Oland

Telemedizin für Notfälle auf den Halligen

Die aufwändige Notfallversorgung auf den Nordsee-Halligen soll besser koordiniert werden.

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KIEL. Schleswig-Holsteins Halligen sollen mittelfristig eine telemedizinisch unterstützte Notfallversorgung erhalten, die vom Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) in Kiel gesteuert wird.

Das Land stellt dafür 750.000 Euro bereit. Nach einem dreijährigen Projektzeitraum soll evaluiert werden, welche der eingesetzten Maßnahmen auch auf andere dünn besiedelte Regionen übertragbar sind.

Erprobt wird dies auf den Halligen Hooge, Langeland und Oland. Dort sollen Ärzte des IRuN nach Ostern eruieren, welche telemedizinischen Maßnahmen sinnvollund umsetzbar sind.

Auf zwei Halligen gibt es Krankenstationen, wo rettungsmedizinisch geschultes Personal die Telemedizin einsetzen und sich mit den Ärzten am Uniklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) vernetzen könnte.

In Kiel wäre eine Abstimmung mit allen Fachdisziplinen, die für eine Notfallversorgung wichtig sind, möglich. Weil dies bislang nicht erfolgt, gibt es immer wieder Einsätze von Notärzten per Hubschrauber und Krankentransporte per Helikopter oder Seenotrettungskreuzer auf das Festland, die sich später als nicht notwendig herausstellen. Die ausgeflogenen Patienten kehren dann innerhalb von 48 Stunden auf die Halligen zurück.

"Dieses Vorgehen trifft nicht immer auf Verständnis der Halligbewohner und erscheint medizinisch und ökonomisch verbesserungswürdig", teilten Gesundheitsministerium und UKSH mit.

Landesgesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) erwartet deshalb, dass mit dem Projekt unter dem Namen "HALLIGeMED" eine "Brücke" zwischen dem ländlichen Ram und Fachärzten im Uniklinikum gelingt. Neben Fehleinschätzungen wollen die Beteiligten mit Hilfe der Telemedizin auch Verzögerungen im Behandlungsablauf minimieren und so die Patientensicherheit erhöhen. (di)

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