Zi-Versorgungsatlas

Tic-Störungen: Prävalenz bei Jungen doppelt so hoch wie bei Mädchen

Im Zeitraum 2018 bis 2021 war sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen ein Wiederanstieg neu diagnostizierter Tic-Störungen zu beobachten. Dieser fiel bei Mädchen allerdings stärker aus als bei Jungen.

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Berlin. Im Jahr 2021 ist nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) vom Freitag bei rund 30.000 gesetzlich Versicherten Jungen und Mädchen im Alter bis 17 Jahren erstmals eine Tic-Störung vertragsärztlich dokumentiert worden. Das entspreche einer Inzidenz von 35,7 Erstdiagnosen je 10.000 Mädchen und Jungen bis 17 Jahre (Jungen: 47,5, Mädchen: 24,2).

Mehr als zwei Drittel der Erstdiagnosen seien bei den 3- bis 10-Jährigen gestellt worden. Die Inzidenz war mit Ausnahme von 2021 bei Jungen mehr als doppelt so hoch wie bei Mädchen, so das Zi. Allerdings verringerte sich der Geschlechtsunterschied über die Zeit: Im ersten Studienjahr 2014 lag das Verhältnis der Inzidenz von Jungen zu Mädchen bei 2,3. Im letzten Studienjahr 2021 bei 2,0. Während bei den Jungen zwischen 2014 und 2018 in den vertragsärztlichen Abrechnungsdaten ein Rückgang des Diagnoserisikos um 13,3 Prozent zu verzeichnen war, sank die Inzidenz bei Mädchen um 10,6 Prozent.

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Im Zeitraum 2018 bis 2021 war sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen ein Wiederanstieg neu diagnostizierter Tic-Störungen zu beobachten. Dieser fiel bei Mädchen allerdings stärker aus als bei Jungen (32,8 vs. 17,0 Prozent).

Das sind die zentralen Ergebnisse einer Datenanalyse zur Inzidenzentwicklung verschiedener psychischer Störungen sowie Entwicklungs- und Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zuletzt in seinem Versorgungsatlas veröffentlicht hat. (eb)

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