Baden-Württemberg

Uniklinika haben Ruhe vor der Politik

Politische Schnellschüsse bei der Weiterentwicklung der Universitätsmedizin in Baden-Württemberg wird es nicht geben.

Veröffentlicht:

STUTTGART. Eine schnelle Neuordnung der Universitätsmedizin wird es in Baden-Württemberg nicht geben. Das geht aus der Antwort der grün-roten Landesregierung auf eine Anfrage der CDU im Landtag hervor.

Die Union wollte wissen, welches Konzept die Regierung eigentlich bei der Weiterentwicklung der Universitätsmedizin im Südwesten erfolgt.

Die Antwort fällt ausweichend aus: Das bestehende Modell biete den Akteuren "grundsätzlich angemessene Handlungsspielräume" , heißt es.

Im bisherigen "Dialogprozess" mit den betroffenen vier Universitätsklinika seien "verschiedene Bedürfnisse und Ansatzpunkte" deutlich geworden: Mithin fehlt bisher also ein landesweit konsensfähiges Konzept. Daher gebe es kein Interesse daran, "mit einer schnellen Gesetzesinitiative die derzeit im Grunde tragfähigen Strukturen (...) überhastet zu verändern".

Novelle des Universitätsklinika-Gesetztes geplant

Die Uniklinika in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm haben seit 2011 eine politische Berg- und Talfahrt erlebt.

Die schwarz-gelbe Vorgängerregierung unter Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) wollte noch kurz vor ihrer Abwahl im Februar 2011 die vier Uniklinika und deren medizinische Fakultäten zu einer einheitlichen Körperschaft für Universitätsmedizin zusammenfassen.

Politisches Ziel war es, Hochschulen und Universitätsmedizin institutionell enger zu verknüpfen. Die Uniklinika fürchteten wachsende politische Kontrolle. Grün-Rot hatte das Gesetz im November 2011 komplett revidiert.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) plant eine Novelle des Universitätsklinika-Gesetzes nun erst nach der Neufassung des Landeshochschulgesetzes.

Das kann dauern - denn für dessen Überarbeitung liegen derzeit nur Eckpunkte vor, die das Landeskabinett im Februar beschlossen hat. Darin wird betont, dass Hochschulen autonom seien, aber in "einer besonderen Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Staat stehen".

Damit verabschiedet sich Grün-Rot von der Idee der "unternehmerischen Hochschule", die von der Vorgängerregierung favorisiert wurde. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können