Gendermedizin

Frauen sind anders – auch beim Herzinfarkt

Frauen nehmen Herzinfarkte anders wahr als Männer – mit erheblichen Risiken, warnen Experten. Sie mahnen mehr Aufklärung an.

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Berlin. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei Frauen wie Männern die häufigste Todesursache. Die Krankheitsanzeichen unterscheiden sich allerdings deutlich. Darauf haben Ärzte auf der 4. Bundeskonferenz für Frauengesundheit am Dienstag hingewiesen. Wegen Corona wurde die vom Bundesgesundheitsministerium und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) veranstaltete Konferenz virtuell abgehalten.„Heute wissen wir, dass sich Frauen und Männer hinsichtlich Diagnostik und Behandlung der Koronaren Herzkrankheit und der Herzinsuffizienz unterscheiden“, betonte Gesundheits-Staatssekretärin Sabine Weiss. Diese Erkenntnisse seien stärker zu nutzen, um betroffenen Frauen optimal zu versorgen.

„Vielen Frauen ist ihr Erkrankungsrisiko nicht bewusst – und das wollen wir ändern“, sagte die Leiterin der BZgA, Professor Heidrun Thaiss. So hätten Frauen bei einem Herzinfarkt nicht immer die typischen Symptome wie starke Brustschmerzen oder plötzliche Atemnot, sondern verspürten Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch. Je besser Frauen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen informiert seien, umso schneller ließen sich Krankheitsanzeichen einordnen.

„Der Infarkt bei Männern ist relativ gut bekannt, er steht in allen Lehrbüchern“, betonte auch die Direktorin des Instituts für Gendermedizin an der Berliner Charité, Professor Vera Regitz-Zagrosek. Entsprechend „gut und prompt“ würden Herzinfarkte bei Männern versorgt. „Das Problem ist: Frauen können anders sein.“ Vorboten eines Herzinfarkts seien bei ihnen oftmals Übelkeit, Schwäche und Schweißausbrüche. „Das ist für die Notärzte nicht so typisch.“ (hom)

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