Neues Therapiezentrum

Verein hilft traumatisierten Jugendlichen

In einer alten Villa ist in Hamburg ein neues Therapieangebot für traumatisierte Kinder entstanden - finanziert durch Spenden.

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HAMBURG. Sie haben einen Verkehrsunfall erlitten, Gewalt in der Familie erlebt, sind Mobbingopfer oder kommen aus Kriegs- und Terrorregionen: psychisch traumatisierte Kinder und Jugendliche, für die in der Regelversorgung oft kein störungsspezifisches Therapieangebot zu finden ist. In Hamburg hat der Verein Ankerland daher ein neues ambulantes Therapiezentrum eingeweiht, das speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist.

Mit einem festen Team aus Psychotherapeuten, Musik- und Kunsttherapeuten sowie Physiotherapeuten wird eine zeitlich unbefristete, speziell auf die Trauma-Folgestörungen ausgerichtete Intensivbehandlung für die jungen Patienten und deren Familien angeboten. Der ärztliche Leiter und Gründer Dr. Andreas Krüger hat als Standort für das Zentrum eine alte Villa in Hamburg-Eppendorf gefunden, in der nichts an ein Krankenhaus erinnert - für den niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiater "die optimale Umgebung, um die kindliche Seele zur Ruhe kommen zu lassen".

Zwischen 50 und 60 Patienten pro Quartal kann der Verein in seinem Zentrum helfen. Nach Schätzungen des Vereins gibt es allein in der Hansestadt zwischen 5000 und 10.000 Kinder und Jugendliche, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Viele nehmen lange Wartezeiten in Kauf, werden wohnortfern und damit ohne optimale Integration ihres Umfeldes und nach Beobachtung des Vereins zum Teil fachlich unzureichend therapiert.

Seine Arbeit finanziert der Verein über Spenden und Stiftungen. Die Kosten für die Behandlung eines Kindes beziffert der Verein auf rund 7000 Euro im Jahr. Den Umbau der Immobilie und die Startphase hat der Verein aus Mitteln verschiedener Stiftungen und Spender sowie aus Zuschüssen der öffentlichen Hand finanziert. Neben dem Therapiezentrum bietet der Verein auch ein Info-Telefon für Betroffene, über das sie wohnortnahe Unterstützung finden. Außerdem klärt Ankerland über Entstehung und Therapie von Traumata bei Kindern und Jugendlichen auf und veranstaltet die Fachtagung TraumaTage als Informations- und Diskussionsplattform für Ärzte und Psychotherapeuten. (di)

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