Gutachter

Vertragsärzte stärken, um Kliniken zu entlasten

Eine intensivere, präventiv ausgerichtete ambulante Versorgung kann Klinikeinweisungen vermeiden helfen.

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BERLIN. Millionen stationäre Aufenthalte sind vermeidbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Untersuchung von Professor Leonie Sundmacher von der Ludwig-Maximilian-Universität in München.

Allein diejenigen Aufnahmen, die durch Impfen, Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennung, eine kontinuierliche Behandlung durch den niedergelassenen Arzt sowie durch bessere Erreichbarkeit von Praxen auf dem Land zu vermeiden wären, beliefen sich auf 4,2 Millionen jährlich, so Sundmacher bei einer Tagung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).

Bezogen ist die Zahl auf einen Katalog von 22 Erkrankungen, die insgesamt 40 an der Arbeit mitwirkende Ärzte identifiziert haben. Die Spanne reicht von ischämischen Herzkrankheiten, bei denen beteiligte Ärzte eine Hospitalisierung in 61 Prozent der Fälle für überflüssig halten, bis zu Krankheiten des Mundes (94 Prozent).

Die Forschungsarbeit ist noch nicht abgeschlossen. Insgesamt soll die Zahl der vermeidbaren Krankenhausaufnahmen zwischen fünf und sechs Millionen liegen. 2013 gab es in Deutschland annähernd 19 Millionen Behandlungen in Krankenhäusern.

Hintergrund für die Arbeit ist das 2012er Gutachten des Gesundheits-Sachverständigenrats, der empfohlen hatte, die Qualität der ambulanten Versorgung anhand der vermeidbaren Krankenhausfälle zu messen.

Um die Verlagerungspotenziale von der Klinik in die Praxis zu heben, sei ein sektorenübergreifender Ordnungsrahmen in Form gleicher Wettbewerbsbedingungen nötig, sagte Professor Wolfgang Greiner vom Sachverständigenrat. (af)

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