Aktuelle Auswertung
Videosprechstunde: AOK Nordwest sieht noch Luft nach oben
Das Potenzial der Videosprechstunden ist nach Einschätzung der AOK Nordwest noch lange nicht ausgeschöpft. In Westfalen-Lippe hat sich die Inanspruchnahme im ersten Halbjahr 2023 deutlich reduziert.
Veröffentlicht:Dortmund. Die AOK Nordwest plädiert für eine stärkere Nutzung von Videosprechstunden in der ambulanten Versorgung. „Die Onlinebehandlungen bieten für die Ärzteschaft gute Chancen, ihren Praxisalltag zu optimieren, Patientenströme effizienter zu steuern und das Arzt-Patientenverhältnis zu stärken“, sagt der Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann. Mit dem „Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens“ und dem verbindlichen Einsatz des elektronischen Rezepts gebe es dafür gute Rahmenbedingungen.
Versicherte der AOK Nordwest aus Westfalen-Lippe haben im ersten Halbjahr 2023 insgesamt 18.067 Videosprechstunden in Anspruch genommen. Das waren 22,5 Prozent weniger als die 23.316 im ersten – noch von Corona geprägten – Halbjahr 2022. Die Kasse betont, dass es aber immer noch deutlich mehr waren als vor der Pandemie. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 waren es gerade einmal 90 Videosprechstunden.
Nach der Auswertung nutzen ärztliche und psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche die Videosprechstunden am häufigsten. Dann folgen Allgemeinmediziner und Internisten.
Die Kasse verweist darauf, dass es aufgrund des Digital-Gesetzes für Ärztinnen und Ärzte seit dem 1. Januar keine Begrenzung bei der Abrechnung von Videosprechstunden mehr gibt, wenn die Patientinnen und Patienten den Praxen bekannt sind. (iss)