Aufruf zur Grippe-Impfung

Viele Kinder und Jugendliche an Influenza erkrankt

Bei Schulkindern gibt es derzeit ungewöhnlich viele Krankheitsfälle, berichtet das RKI. In Baden-Württemberg betrifft rund jeder dritte Influenza-Fall aktuell Kinder und Jugendliche. Landesgesundheitsminister Lucha ruft dazu auf, sich auch jetzt noch impfen zu lassen.

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Ein krankes Kind liegt im Bett.

Bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren leidet fast jedes sechste Kind an einer akuten Atemwegserkrankung, berichtet das RKI.

© skynesher / Getty Images / iStock

Stuttgart/Berlin. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium hat auf eine massive Grippewelle in Baden-Württemberg hingewiesen. In der vergangenen Woche – Kalenderwoche 5 – seien allein 4.195 Influenza-Fälle gemeldet worden, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums am Freitag. Dies sei vergleichbar mit dem Influenza-Geschehen im vergangenen Jahr, allerdings seien in dieser Saison häufiger Kinder und Jugendliche betroffen.

Seit Jahresbeginn seien 1.218 Fälle bei bis zu Fünfjährigen an das Landesgesundheitsamt gemeldet worden, bei Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren waren es 1.726 Fälle – fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt sei damit etwa ein Drittel der Erkrankten unter 18 Jahre alt, die Gesamtzahl der Grippe-Fälle wird landesweit mit 10.353 angegeben.

Ungewöhnlich viele Kinder werden stationär behandelt

Das Ministerium verweist auf Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI), denenzufolge derzeit ungewöhnlich viele Kinder wegen einer schweren akuten respiratorischen Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Eine vergleichbare Entwicklung ist nach RKI-Angaben aktuell bundesweit zu beobachten. Bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren leidet fast jedes sechste Kind (rund 17.180 von 100.000) an einer akuten Atemwegserkrankung. Vor einem Jahr waren es zum gleichen Zeitraum nur 13.810 pro 100.000, also etwa jedes siebte Kind.

Die Zahl der schwer verlaufenden Fälle hat sich laut RKI bei Schulkindern zuletzt deutlich erhöht. Rund 70 Prozent der Kinder, die ins Krankenhaus kamen, wurden demnach wegen einer Grippe-Diagnose eingewiesen.

Acht Millionen Menschen mit akuter Atemwegserkrankung

Der hohe Krankenstand macht sich auch an den Schulen bemerkbar. „In jeder Klasse fehlen im Schnitt zwei bis drei Schüler“, sagte Stefan Düll, Gymnasialschulleiter in Neusäß bei Augsburg und Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.

Auch deutschlandweit berichteten viele Schulen von einer erhöhten Zahl an Grippefällen. Deutschlandweit leiden nach RKI-Angaben rund acht Millionen Menschen an einer akuten Atemwegserkrankung.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) erinnerte an Auswertungen des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) für Influenzaviren. Danach sei der saisonale Grippe-Impfstoff gut wirksam gegen die aktuell zirkulierenden Grippe-Viren. Er rief dazu auf, sich jetzt noch bei niedergelassenen Ärzten oder in Apotheken impfen zu lassen. (fst)

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