E-Health

Weigeldt warnt vor veralteter Technologie

Hausärzte-Chef Weigeldt will den eigenen Beruf attraktiver machen - mit Hilfe einer neuen GOÄ, MVZ und E-Health.

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BERLIN. Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbands hat Forderungen nach speziell hausärztlichen Leistungen im Leistungsverzeichnis der Gebührenordnung für Ärzte erneuert.

Das bedeute nicht, dass der Verband auf ein geschlossenes hausärztliches Kapitel dringe. „Wir haben den Anspruch, hausärztliche Leistungen in der GOÄ abzubilden“, sagte Weigeldt im Vorfeld des 119. Deutschen Ärztetags in Hamburg.

Es müsse Abrechnungspositionen für die Behandlung multimorbider Patienten, geriatrische Behandlung und VERAHs geben, nannte Weigeldt Beispiele. Ein hausärztliches Verzeichnis lasse sich erstellen. Er rechne jedoch nicht mehr in dieser Legislaturperiode mit einer GOÄ-Novelle.

Weiterbildung im Hausarzt-MVZ

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Der Verband will die Möglichkeiten des Versorgungsstärkungsgesetzes nutzen. Fachgruppengleiche Medizinische Versorgungszentren (MVZ) böten Chancen sowohl in der Weiterbildung von Ärzten als auch für die Versorgung in der Fläche.

 Die wirtschaftlichen Risiken von MVZ-Gründungen ließen sich durch die Marktmacht des Verbands mildern. Zentren müssten nicht unbedingt auf einen Ort konzentriert sein, sondern könnten aus mehreren im Raum verteilten Einheiten bestehen.

Weigeldt plädierte dafür, über eine stärkere Vereinheitlichung der Computersysteme einen Beitrag zu leisten, die Arbeit in Arztpraxen für angestellte Ärzte und Fachangestellte attraktiver zu machen. Der Gesetzgeber sei gefordert, dem Wildwuchs an dieser Stelle Einhalt zu gebieten.

Hausärzte preschen vor

Weigeldt äußerte Zweifel an der Nachhaltigkeit der E-Health-Pläne der Regierung und an der Umsetzung durch die Körperschaften. "Die Konnektorentechnologie ist ein Killerverfahren", sagte der Hausärzte-Chef. Hier werde auf eine veraltete Technologie gesetzt. Er kündigte ein mit den Apothekern vereinbartes Modell für ein elektronisches Rezept und einen papierlosen Medikationsplan an.

An der hausarztzentrierten Versorgung nehmen derzeit 5,8 Millionen gesetzlich Versicherte - knapp zwei Millionen alleine in Baden-Württemberg - und 16.000 Hausärzte teil. Damit habe diese Versorgungsform wieder den Wachstumspfad erreicht, sagte Weigeldt.

In den Verträgen wird nach Angaben des Hausärzteverbands derzeit ein Honorarumsatz von rund einer Milliarde Euro erwirtschaft. Insgesamt haben die niedergelassenen Ärzte 2015 rund 34 Milliarden Euro erhalten, zwölf Milliarden davon flossen in den hausärztlichen Versorgungsbereich. (af)

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