Aidshilfe

Wissen über HIV nimmt zu, Berührungsängste bleiben

Nach einer Umfrage der Deutschen Aidshilfe steigt das Wissen in der Bevölkerung über HIV. Doch der Abbau von Vorbehalten gegenüber Betroffenen ist ein langer Weg.

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Stigmatisierung von Patienten: Rund ein Viertel der Befragten würde laut Umfrage kein Geschirr mit einem HIV-Infizierten teilen.

Stigmatisierung von Patienten: Rund ein Viertel der Befragten würde laut Umfrage kein Geschirr mit einem HIV-Infizierten teilen.

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Berlin. Nach Angaben der Deutschen Aidshilfe hat das Wissen über HIV in der Bevölkerung zugenommen. Doch es bleiben „große Wissenslücken und Vorurteile“, heißt es in einer Mitteilung. Dazu verweist die Aidshilfe auf die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage mit 1000 Teilnehmern im April dieses Jahres.

Danach wissen etwa 18 Prozent der Menschen in Deutschland, dass HIV unter Therapie nicht mehr übertragbar ist. Im Herbst 2017 erkannten bei einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) nur zehn Prozent der Umfrageteilnehmer die Richtigkeit dieser Aussage. Das führt die Aidshilfe auf die Informationskampagne „#wissenverdoppeln“ zurück.

Hauptbotschaft der Kampagne seien die drastischen Fortschritte in der Therapie in den vergangenen 25 Jahren: Menschen mit HIV könnten heute alt werden und in jeder Hinsicht leben wie alle anderen.

Trotz des Wissenszuwachses bleiben Berührungsängste gegenüber Menschen mit HIV. Noch immer erklärten 24 Prozent der Befragten, sie würden kein Geschirr mit HIV-positiven Menschen teilen wollen. Vor drei Jahren lag dieser Anteil noch bei 33 Prozent. Ungeachtet der Tatsache, dass es im Alltag kein Übertragungsrisiko gebe, scheuten 23 Prozent der Befragten die gemeinsame Nutzung von Sportgeräten im Fitnessstudio, 21 Prozent möchten nicht dieselbe Toilette nutzen wie Menschen mit HIV.

Für Sylvia Urban, Vorstand der Aidshilfe, gilt es beim „Kampf gegen Ignoranz und Diskriminierung ein dickes Brett zu bohren“. Doch man sei auf dem Weg zu einem „entspannten Umgang zwischen HIV-positiven und negativen Menschen im Alltag“. (eb)

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