Bei der Eröffnung der Springer Medizin Gala 2022 erinnert Fabian Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Springer Medizin, an die vielen aktuellen Krisenherde und betont: Gerade in Krisenzeiten sind verlässliche Rahmenbedingungen besonders wichtig.
Fabian Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Springer Medizin Verlags, schickt einen Appell an die Politik: Mehr sachlicher Austausch wäre oft wünschenswert.
Berlin. Ernste Worte, auch bei einem feierlichen Anlass: Bei der Eröffnung der Springer Medizin Gala 2022 am Donnerstagabend in Berlin hat Fabian Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Springer Medizin Verlags, an die diversen Krisen erinnert, die den Menschen Sorgen bereiten. Er bezog sich dabei auf die Coronavirus-Pandemie, den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die daraus resultierenden Energiekrise und Inflation.
„Ich weiß, dass viele von Ihnen, die heute hier sind oder uns im Livestream verfolgen, mit Ihren Unternehmen den Menschen in der Ukraine ganz konkrete Hilfen haben zukommen lassen – entweder über die Aktion Medeor oder über direkte Verbindungen mit den Partner-Unternehmen oder Niederlassungen in der Ukraine“, sagte Kaufmann bei der Gala, auf der der Galenus-von-Pergamon-Preis für innovative Arzneimittel und Grundlagenforschung sowie der Springer Medizin CharityAward verliehen wurden.
Springer Medizin Gala 2022
Die Preisverleihung des Galenus-von-Pergamon-Preises und des Springer Medizin Charity Awards in Bildern: Impressionen der Springer Medizin Gala 2022.
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Begehrtes Metall: Einmal im Jahr verleiht Springer Medizin den Galenus-von-Pergamon-Preis in vier Kategorien ...
Fabian Kaufmann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Springer Medizin, mahnte angesichts all der Krisen in der Welt zu "weniger Rhetorik und mehr sachlichen Austausch von allen politisch Verantwortlichen".
Erstes Highlight am Abend war die Preisverleihung in der Kategorie Grundlagenforschung. Der Preis geht dieses Jahr gleich an zwei Forscherteams: an PD Dr. rer. Nat. Timo D. Müller (links) vom Helmholtz Zentrum München und Dr. Sarajo Kumar Mohanta, PhD (Mitte) von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Rechts: Jury-Mitglied Professor Marianne Dieterich.
Mit der Medizininformatik-Initiative sei der Anfang gemacht. Sie solle das Herzstück der Gesundheitsforschung werden, die auf Daten basiere, sagte Stark-Watzinger.
Im Interview mit Wolfgang van den Bergh, Herausgeber der Ärzte Zeitung, sprach Stark-Watzinger sich für eine eigene Finanzierung translationaler Forschung aus.
Jury-Präsident Professor Erland Erdmann und alle Jury-Mitglieder hatten erst am Nachmittag über die diesjährigen Preisträger entschieden. Eine Überraschung waren die zwei Preisträger in der Kategorie Grundlagenforschung, die zweite Überraschung der Jury ...
... war die Auszeichnung von zwei Arzeimitteln in der Kategorie Primary Care für die beiden SGLT2-Hemmer Jardiance® von Boehringer Ingelheim und Forxiga® von AstraZeneca. Für Jardiance® nahm Mathias Hilbich, Senior Brand Manager Herzinsuffizienz bei Boehringer (2.v.l.), und für Forxiga® nahm Nina Dirks, Business Unit Director CVRM und Mitglied der Geschäftsleitung bei AstraZeneca (3.v.l.), den Preis entgegen. Hier mit Moderator Wolfgang van den Bergh und Moderatorin Yve Fehring.
In der Kategorie Specialist Care: Fetcroja® (Cefiderocol), ein Siderophor-Cephalosporin, von Shionogi ausgezeichnet. Entgegen nahm ihn Oksana Akymenko, Senior Band Manager.
Angesichts des Kriegs in der Ukraine berichtete Sarah Meschenmoser von Ärzte ohne Grenzen im Interview mit Yve Fehring über die Arbeit vor Ort. Die Leiterin der politischen Abteilung berichtete darüber, dass auch medizinische Infrastruktur immer wieder ins Visier der Angriffe gerate ...
... und dass Ärzte ohne Grenzen bislang rund 800 Tonnen an Arzneimitteln in die Ukraine geliefert habe, damit die Krankenhäuser vor Ort Vorräte anlegen könnten.
Für das Publikum wie für Jury-Mitglieder, wie hier Professor Thomas Eschenhagen, war es eine spannende Mischung aus Unterhaltung, Information, Kulinarik.
Die zwei Mitglieder der Charity-Award-Jury Gudrun Schaich-Walch, ehem. Parlamentarische Staatssekretärin (li.), Dr. Jürgen Bausch, Ehrenpräsident der KV Hessen (Mi.), und die FDP-Bundestagsabgeordnete Christine Aschenberg-Dugnus (re.) ...
Er nutzte auch die Gelegenheit, sein wenige Stunden zuvor vom Bundestag in letzter Lesung verabschiedetes GKV-Finanzstabilisierungsgesetz zu verteidigen, um sodann zur Verleihung der Charity Awards überzuleiten.
Der dritte Preis beim Charity Award 2022 geht dieses Jahr an den Corza Medical Organspendelauf. Hier im Bild Initiator Professor Matthias Anthuber, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Augsburg.
Mit dem zweiten Preis beim Charity Award 2022 werden die Dianiño Diabetes-Nannies ausgezeichnet. Hier Kathy Dalinger, stellv. Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung (3.v.l.) mit Fabian Kaufmann, Jury-Präsidentin Professor Monika Kellerer und Moderatorin Yve Fehring.
Und der erste Preis beim diesjährigen Charity Award geht an den Driescher Hof in Aachen. Den Preis nahmen Sandra Jansen (3.v.l.) und Simone Jansen (4.v.l.) entgegen.
Die Folgen des Krieges seien neben dem menschlichen Leid noch nicht umfassend abzusehen, sagte Kaufmann. Steigende Energiepreise, unterbrochene Lieferketten, eine fast zweistellige Inflationsrate beträfen Menschen und Unternehmen massiv. Die Politik habe versprochen, entschlossen zu handeln und es seien auch Entlastungspakete geschnürt worden, die denen helfen sollen, die Hilfe am dringendsten benötigen.
Springer Medizin Gala 2022: die Preisverleihung
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Die Gala im Video: Die Verleihung des Galenus-von-Pergamon-Preises und des Charity Awards am 20. Oktober 2022 in Berlin.
„Das Hin und Her irritiert mich allerdings zuweilen“, kritisierte Kaufmann. „Manchmal wünschte ich mir weniger Rhetorik und mehr sachlichen Austausch von allen politisch Verantwortlichen darüber, wie ein sozial ausgewogenes Paket aussehen könnte.“
Verlässlichkeit für Unternehmen wichtig
Letztlich komme es auf die richtige Balance an. Das gelte nicht nur für Hilfspakete, sondern auch für das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Bei allen erforderlichen Einschnitten sollte auch auf eine faire Lastenverteilung geachtet werden, forderte er. Das scheine aber nicht der Fall zu sein, wenn man die parlamentarischen Beratungen verfolge.
In diesem Zusammenhang erinnerte Kaufmann daran, wie wichtig verlässliche Rahmenbedingungen für den Forschungsstandort Deutschland seien. „In diesem Jahr sind fast 40 neue Arzneimittel in Deutschland eingeführt worden. Weitere Zulassungen stehen kurz bevor, so dass die hohe Zahl der 46 Einführungen aus dem vergangenen Jahr sogar noch übertroffen werden könnte.“ Das zeige, wie wichtig Verlässlichkeit für Unternehmen ist. (chb)
Beremagen geperpavec (Vyjuvek) von Krystal Biotech ist ein topisches Gentherapeutikum für die Wundbehandlung bei Epidermolysis bullosa dystrophica. Durch Einbringen eines Gens zur Kollagenproduktion kann die Haut verheilen.
Pirtobrutinib (Jaypirca®) von Lilly ist ein nicht kovalenter Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor, der beim rezidivierten/refraktären Mantelzelllymphom nach Versagen kovalenter BTKi hohe Ansprechraten erreicht.
Efbemalenograstim alfa (Ryzneuta®) von APOGEPHA ist ein langwirksames G-CSF (granulocyte colony-stimulating factor)-Präparat ohne konjugiertes Polyethylenglykol, das dadurch mit wenig Nebenwirkungen assoziiert ist.
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