Insolvenzen

94 Praxen neu im Verfahren

Die Zahl der Pleiten im Gesundheitswesen steigt. Bei Kliniken gibt es die höchsten Forderungen. Insolvenzen bei Haus- und Fachärzten bleiben auf niedrigem Niveau.

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Kliniken hatten nach Fällen mit 14 den geringsten Anteil am Insolvenzgeschehen im Gesundheitswesen.

Kliniken hatten nach Fällen mit 14 den geringsten Anteil am Insolvenzgeschehen im Gesundheitswesen.

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WIESBADEN. Insgesamt 246 Unternehmen aus dem Gesundheitswesen haben im Zeitraum Januar bis November 2016 ein Insolvenzverfahren beantragt – gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Zunahme um 4,2 Prozent. Das geht aus den am Mittwoch vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Zahlen hervor.

Eröffnet wurden allerdings nur 221 Insolvenzverfahren, 25 wurden mangels Masse abgewiesen, da das Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausgereicht hätte, um die Verfahrenskosten zu begleichen, und dem Schuldner die Stundung der Verfahrenskosten nicht bewilligt wurde. Betroffen von Insolvenzen waren im betrachteten Zeitraum 2676 Mitarbeiter, die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich auf 248 Millionen Euro.

Kliniken hatten nach Fällen mit 14 den geringsten Anteil am Insolvenzgeschehen im Gesundheitswesen, führten aber die Statistik bei betroffenen Mitarbeitern mit 1751 und bei voraussichtlichen Forderungen mit 130,7 Millionen an.

An zweiter Stelle im Gesundheitswesen rangierten die Haus-, Fach- und Zahnarztpraxen. Hier wurden im Zeitraum Januar bis November 2016 in 97 Fällen Insolvenzverfahren beantragt – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,5 Prozent, aber auf weiterhin niedrigem Niveau. Eröffnet wurden 94 Verfahren, drei mangels Masse abgewiesen. Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich auf 89,3 Millionen Euro, knapp 1 Million je Fall. Betroffen waren 301 Arbeitnehmer.

Untergliedert nach Gruppen entfielen mit 50 Fällen die meisten eröffneten Insolvenzverfahren auf Zahnarztpraxen. Hier ging es um Forderungen in Höhe von 26,2 Millionen Euro. Die 30 Insolvenzverfahren bei Facharztpraxen – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34,8 Prozent – waren mit Forderungen in Höhe von 51,5 Millionen Euro verbunden.

14 Insolvenzverfahren trafen Hausarztpraxen mit einem Forderungsvolumen von 11,6 Millionen Euro. Jeweils ein Verfahren wurde bei den drei Gruppen mangels Masse abgewiesen. Pflegeheime kamen auf 17 Verfahren mit 8,4 Millionen Euro an Forderungen. (maw)

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