Merz

Abschied von Memantine kostet Stellen

Der Strukturwandel bei dem Frankfurter Familienunternehmen Merz kostet Stellen im Heimatmarkt. Um rund zehn Prozent soll die deutsche Belegschaft schrumpfen.

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FRANKFURT / MAIN. Etwas mehr Umsatz aber deutlich weniger Gewinn: Das Geschäftsjahr 2013/14 (zum 30. Juni) war für die Merz Pharma GmbH deutlich von der Neuorientierung hin zu einem großen Anbieter im Markt für medizinische Haut- und Gesichtsverschönerung geprägt.

Das Patentende des Alzheimer-Medikamentes Memantine (Axura®) ließ den Umsatz im noch immer größten Teilgeschäft Neurologie um knapp elf Prozent auf 406 Millionen Euro zurückgehen.

In der neuen Kernkompetenz ästhetische Medizin und Neurotoxine verbesserten sich dagegen die Erlöse um knapp 23 Prozent auf 283 Millionen Euro. Im OTC-Geschäft erhöhten sich die Einnahmen um drei Prozent auf 305 Millionen Euro. Insgesamt lag der Konzernumsatz mit 994 Millionen Euro 1,4 Prozent über Vorjahr.

Höhere Aufwendungen für die Produktentwicklung, für Marketing und Vertrieb sowie für Firmenzukäufe ließen den Gewinn vor Steuern um 26 Prozent auf 247 Millionen Euro einbrechen. 25 Prozent EBIT-Marge (Vorjahr: 34 Prozent) können sich allerdings immer noch sehen lassen.

Voraussichtlich hundert Mitarbeiter verlieren Arbeitsplatz

Im laufenden Geschäftsjahr soll sich der Umsatz erneut leicht verbessern. Eine Gewinnprognose gab Philip Burchard, Sprecher der Geschäftsführung, bei einem Pressetermin am Dienstag jedoch nicht ab.

Durch die jüngsten Akquisitionen - darunter erst kürzlich der US-Medizintechnikhersteller Ulthera, bislang einziger Anbieter eines Systems zur Hautstraffung mittels Ultraschall - sei Merz gut gerüstet, um in seinem neuen Kerngeschäftsfeld ästhetische Medizin weiterhin mit zweistelligen Wachstumsraten rechnen zu können, versicherte Burchard.

Allerdings kostet der Abschied von Memantine zunächst auch Arbeitsplätze. "Nächstes Jahr werden wir voraussichtlich hundert Mitarbeiter in Deutschland weniger haben", kündigte Geschäftsführer Hartmut Erlinghagen an. Derzeit arbeiten im Inland rund 1000 Leute für Merz.

Auch um betriebsbedingte Kündigungen werde man nicht herum kommen, so Erlinghagen, wolle "aber versuchen, das auf ein Minimum zu reduzieren". Lediglich über die normale Fluktuation seien die nötigen Personalanpassungen nicht zu leisten. (cw)

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