Verbraucherschützer

Ärzte sollen Video-Chat öfter anbieten

Die Verbraucherzentrale Bundesverband fordert Patienten dazu auf, auf die Videosprechstunde zu bestehen.

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BERLIN/FRANKFURT. Patienten sollten nach Ansicht der Verbraucherzentrale von ihren Ärzten verstärkt Videosprechstunden einfordern. Susanne Mauersberg, Gesundheitsexpertin beim Verbraucherzentrale Bundesverband, hält solche Gespräche per Video-Chat für "sehr innovativ und sehr wichtig" und würde sich mehr Engagement der Mediziner dafür wünschen. "Die Ärzte setzen das nur zäh um", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Seit April dieses Jahres bezahlen die Krankenkassen Gespräche zwischen Arzt und Patient per Videosprechstunde. Die Zahl der Mediziner, die diesen Service anbieten, ist aber offenbar bislang gering. Die Verbraucherzentrale ermuntert Patienten, bei ihrem Arzt Druck zu machen.

Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Roland Stahl, sagte der dpa, man sei bei diesem Service erst am Anfang. Es werde sich noch weiter verbreiten. Aber: "Die Ärzte blockieren nicht." Und er fügte hinzu: "Die Videosprechstunde ist nicht das digitale Allheilmittel." Es könne, insbesondere im ländlichen Raum unterstützend eingesetzt werden.

An der Technik müsse es nicht scheitern, sagte Mauersberg. Mit Hilfe von Online-Portalen wie "Patientus" könne jeder Arzt die Technik problemlos installieren und die Kommunikation datensicher abwickeln. Dabei gibt es auch Alternativen, wie die Software elVi®. Die Verbraucherzentale hat mit solchen Portalen "nur positive Erfahrungen gemacht". Die Expertin warnte aber vor Anbietern mit Sitz im Ausland.

Eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung von 2015 habe ergeben, dass das Interesse der Patienten da sei: Fast jeder Zweite würde eine Video-Sprechstunde nutzen. Die Bereitschaft der Ärzte sei hingegen verschwindend gering: Zwei Drittel lehnten Videokonferenzen ab, weniger als vier Prozent nutzten sie zum Zeitpunkt der Umfrage. (dpa/mh)

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