Österreich

Ärzteverband tritt aus Gesundheitsakte aus

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WIEN.Schlappe für die flächendeckende elektronische Gesundheitsakte (ELGA) in Österreich: Nur wenige Tage nach dem offiziellen Start von ELGA hat die gesamte Spitze des Österreichischen Hausärzteverbandes (ÖHV) ihren Austritt aus dem Vernetzungsprojekt eingereicht.

Die ärztliche Schweigepflicht sei mit ELGA Geschichte, begründet der Berufsverband in einer Mitteilung den "Opt-Out". Zu fürchten sei nicht nur Cyber-Kriminalität, sondern der ganz legale Gebrauch der Daten durch Ämter und Behörden, der vom Gesetzgeber jederzeit bedarfsgerecht adaptiert werden könne.

Auf der Portalseite der am 2. Januar gestarteten ELGA sowie auf der Website des österreichischen Gesundheitsministeriums sind dazu allerdings keine Infos zu finden. Hier heißt es: Die Patienten könnten die Zugriffsrechte selbst bestimmen.

Zudem sei der Kreis der allgemein zum Zugriff Berechtigten gesetzlich festgelegt. Neben den Patienten sollen dies nur Gesundheitsdienstanbieter und hier speziell Krankenanstalten und Pflegeheime, Ambulatorien, niedergelassene Ärzte, Zahnärzte sowie Apotheker sein. Die Daten werden im österreichischen System zudem dezentral gespeichert.

Doch der ÖHV bemängelt noch mehr: In einem Pamphlet mit zehn Gründen für den Austritt aus ELGA moniert der Verband, dass die immer wieder proklamierte Rolle des Hausarztes als Drehscheibe" durch ELGA völlig verloren gehe. "Der Allgemeinmediziner verkommt zum Verwalter elektronischer Daten", heißt es. (reh)

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