Starkes Auslands-, träges Inlandsgeschäft

Angeschlagene Kliniken bremsen deutsche MedTech-Branche

Die Medizintechnikbranche hat im Vorjahr in Deutschland ein Umsatzwachstum von rund fünf Prozent verbucht. Doch das Inlandsgeschäft lahmt – weil viele Krankenhäuser finanziell schwächeln.

Veröffentlicht:

Berlin. Ein starkes Exportgeschäft hat den Umsatz der deutschen Medizintechnik-Industrie im vergangenen Jahr steigen lassen. Der Umsatz habe um 5,1 Prozent auf 40,4 Milliarden Euro angezogen, teilte der Industrieverband Spectaris am Donnerstag in Berlin mit. Die Nachfrage aus anderen EU-Ländern habe um zehn Prozent zugelegt, mehr als zwei Drittel des Branchenumsatzes würden inzwischen im Ausland erwirtschaftet. Das Inlandsgeschäft leide dagegen unter der finanziellen Schieflage vieler deutscher Kliniken.

„Das internationale Geschäft wird auch in den kommenden Jahren eine tragende Rolle spielen“, sagte Verbandsvorstand Martin Leonhard. Bis 2027 rechne die Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan mit einem jährlichen Wachstum des Weltmarktes für Medizintechnik von fünf Prozent.

Lesen sie auch

Geplante Einschränkungen bei PFAS sorgen die Branche

Das Inlandsgeschäft dagegen sei im vergangenen Jahr nominal um nur drei Prozent gewachsen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rechne 2024 mit einem Rekord bei Insolvenzen. Bei den Pflegeeinrichtungen sehe es gleich aus. „Die Rahmenbedingungen werden aber nicht besser, sondern immer kritischer. Der Bürokratieaufwand hat durch die neue europäische Medizinprodukteverordnung ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen, verursacht hohe Kosten und bindet dringend benötigte Personalkapazitäten“, sagte Leonhard. Sorgen bereite der Branche auch die geplante Beschränkung von Hochleistungswerkstoffen auf Basis von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), wodurch viele Medizinprodukte vom Markt verschwinden könnten.

Die Medizintechnik-Branche beschäftigt in Deutschland laut Spectaris rund 265.000 Menschen. 93 Prozent der Betriebe seien kleine oder mittelständische Unternehmen mit höchsten 250 Beschäftigten. (dpa)

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten