Arztnavigator: "Schmähkritik" wird im Portal vermieden

Was unterscheidet den Arztnavigator eigentlich von anderen Portalen? Die Leser der "Ärzte Zeitung" wollten es genau wissen - drei Experten standen Rede und Antwort.

Von Sunna Gieseke und Wie Veröffentlicht:

Christian Graf: Das BARMER GEK Arztnavi und der AOK-Arztnavigator basieren auf der Weissen Liste, einem Kooperationsprojekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände von Patienten- und Verbraucherorganisationen.

Unser Ziel ist es, einen einheitlichen Qualitätsstandard für die gesetzliche Krankenversicherung zu entwickeln. Dazu zählen unter anderem die wissenschaftliche Fundierung des Befragungsinstruments sowie der Verzicht auf Freitextfelder zur Vermeidung von Schmähkritiken.

Mindestens zehn Bewertungen müssen für einen Arzt vorliegen, damit die Ergebnisse veröffentlicht werden. Zudem müssen sich die Teilnehmer als Versicherte der jeweiligen Kasse authentifizieren.

Das heißt, dass ein Versicherter einen Arzt jeweils nur einmal bewerten kann. Manipulationen durch Mehrfachbewertungen einer Person werden wirksam unterbunden.

Beim "Arztlotsen" handelt es sich um ein komplett anderes Angebot, das der Verband der Ersatzkassen kürzlich mit einigen Mitgliedskassen ins Leben gerufen hat. Die einzige Gemeinsamkeit mit unserem Portal: Die Angaben zu den Praxen stammen jeweils aus dem gleichen Adressverzeichnis, dem der Stiftung Gesundheit.

Wie kann ich meine Patienten motivieren, an der Befragung teilzunehmen?

Kai Kolpatzik: Sie oder Ihr Praxispersonal können all Ihre Patienten, die bei der AOK oder bei der BARMER GEK versichert sind, aktiv auf die Befragung ansprechen. Wir haben zudem ein Wartezimmerplakat entwickelt, das auf die Befragung hinweist.

Das Plakat können alle Ärzte entweder unter aok-bundesverband@bv.aok.de oder unter versorgungsprogramme@barmer-gek.de bestellen.

Wie kann ich in das Verzeichnis aufgenommen werden?

Stefanie Hennig: Ob Sie bereits verzeichnet sind, können Sie einfach herausfinden, indem Sie die ‚Suche nach Name‘ auf einer der Startseiten des Portals verwenden, etwa unter www.weisse-liste.de/arzt

Quelle der Praxisangaben - also zum Beispiel der Adresse oder der Sprechzeiten - ist die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit. Im Einzelfall kann es vorkommen, dass Ärzte aus bestimmten Gründen nicht verzeichnet sind.

Sie können sich dann direkt an die Stiftung Gesundheit wenden. Oder schreiben Sie uns an support@weisse-liste.de - wir leiten Ihre Anfrage weiter.

Wie und wo kann man sich registrieren, um die Funktionen des Arztbereichs zu nutzen?

Stefanie Hennig: Jeder im Portal verzeichnete Arzt hat einen persönlichen Portalbereich. Diesen finden Sie, indem Sie auf der Startseite nach Ihrem Eintrag suchen und in der ersten Ergebnisliste auf Ihren Namen klicken.

So gelangen Sie zur sogenannten Detailansicht; rechts auf der Seite finden Sie den Link zu Ihrem persönlichen Bereich. Für die Registrierung müssen Sie einmalig per Fax Ihre Identität nachweisen.

Diese Authentifizierung haben wir eingeführt, um Manipulationen Ihres Eintrags zu vermeiden. Nach Abschluss der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigung und können dann alle Funktionen nutzen: zum Beispiel Fotos hochladen, Ihre Befragungsergebnisse kommentieren oder Benachrichtigungen über neue Beurteilungen abonnieren. Die Funktionen des Arztbereichs sind natürlich kostenfrei.

Die "Ärzte Zeitung" berichtet über die Online-Arztsuche als Medienpartner der AOK, BARMER GEK und des Projekts Weisse Liste.

Die Online-Arztsuche: Ein Steckbrief

Die Arztsuche bietet gut 30 Millionen Versicherten die Möglichkeit, Ärzten online ein Zeugnis auszustellen.

Initiatoren der Online-Arztsuche sind die AOK und das Projekt Weisse Liste von der Bertelsmann Stiftung und Dachverbänden von Patienten- und Verbraucherorganisationen.

Anfang 2011 stieß die BARMER GEK dazu, 2012 kommt die TK hinzu. Die Startportale:

AOK-Arztnavigator:www.aok-arztnavi.de BARMER GEK:http://arztnavi-barmer-gek.de Weisse Liste:www.weisse-liste.de/arzt

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