Modellprojekt

Auch in Offizinen zwischen den Meeren wird jetzt gegen Grippe geimpft

In Schleswig-Holstein ist der Pharmagroßhändler Gehe Motor eines Modellprojekts zur Influenza-Prävention in Apotheken.

Veröffentlicht:

Kiel. Ein Modellprojekt zur Grippeimpfung in Apotheken gibt es nun auch in Schleswig-Holstein. Das Besondere: Vertragspartner der Kasse – in diesem Fall die AOK NordWest – ist nicht etwa ein Apothekerverband, sondern der Stuttgarter Pharmagroßhändler Gehe. Konkretisiert wird dessen Part in der gemeinsamen Mitteilung nicht. Es heißt lediglich, der Grossist sei den Deal „in seiner Eigenschaft als Vertreter einer Gruppe von Apotheken“ eingegangen.

Auf Nachfrage erklärte Gehe, es handele sich dabei um Mitglieder einer bereits langjährig bestehenden Einkaufskooperation zwischen Gehe und Apothekern, die teilweise unter dem Markenlabel „gesund leben“ auftreten. Die Projekt-Teilnahme, so wird versichert, stehe aber „auch anderen interessierten Apotheken offen“. Gehe biete außerdem Schulungen an, mit denen sich die Apothekerinnen und Apotheker für die Grippeimpfung qualifizieren können.

Das Sozialgesetzbuch V lässt die Vertragspartnerschaft Gehes jedenfalls ausdrücklich zu: In § 132j SGB V heißt es, Modellprojekte könnten außer mit Berufs- und Wirtschaftsverbänden der Apotheker auch „mit Gruppen von Apotheken“ abgeschlossen werden.

Das Projekt sei am Freitag (19. November) gestartet, heißt es. Zur Modellregion gehören den Angaben zufolge die Städte Lübeck, Kiel, Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Eckern-förde sowie die Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Plön und Ostholstein.

Die KV Schleswig-Holstein ließ den Beginn der Influenza-Prävention in den Offizinen zwischen den Meeren bis dato unkommentiert. Momentan dreht sich dort alles eher um das Terminmanagement in Sachen COVID-Booster. Allerdings hatte die KV unlängst erst den Vorschlag der ABDA energisch zurückgewiesen, die freiberuflichen Pharmazeuten könnten sich auch an Corona-Impfungen beteiligen. Impfen, so KV-Chefin Dr. Monika Schliffke damals, sei „eine ärztliche Kernleistung und deutlich mehr, als einen Pieks zu setzen“. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
IPD-Fälle 2024 in Deutschland merklich gestiegen

© shutterstock/Volodymyr Plysiuk

Alarmierend:

IPD-Fälle 2024 in Deutschland merklich gestiegen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Mann drückt auf eine Klingel.

© Animaflora PicsStock / stock.ado

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Zwei Hände halten einen Becher mit Urin.

© mitifoto / stock.adobe.com

Tipps beim DGIM-Kongress

Urinteststreifen und Harnwegsinfektion: Achtung, Fallstricke!