Satire oder Beleidigung?

BÄK-Präsident kündigt berufsrechtliche Schritte gegen Corona-Demonstranten an

BÄK-Präsident Klaus Reinhardt findet es nicht witzig, wenn Berufskollegen auf Demonstrationen in Sträflingskleidung abgebildet werden. Der Arzt und AfD-Abgeordnete Robby Schlund beruft sich auf die Freiheit der Satire.

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Gera/Berlin. Nachdem auf einer Berliner Demonstration gegen Coronamaßnahmen Plakate mit Prominenten in Gefängniskleidung gezeigt worden waren, hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt nun berufsrechtliche Schritte gegen beteiligte Ärzte angekündigt. Es sei „eine unerträgliche Entgleisung, wenn Ärzte, noch dazu Bundestagsabgeordnete, Transparente tragen, auf denen sie ihre ärztlichen Kollegen in Sträflingskleidung darstellen und als Verbrecher verunglimpfen“, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag.

Neben Politikern und Journalisten waren auf den Plakaten der Berliner Virologe Christian Drosten sowie der SPD-Gesundheitspolitiker und Arzt Karl Lauterbach abgebildet.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Karsten Hilse hatte auf Facebook ein Foto gepostet, auf dem sein Fraktionskollege Robby Schlund mit einem solchen Plakat mit dem Konterfei Drostens posiert. Er habe das Plakat nicht selbst erstellt, es in Berlin aber zeitweise gehalten, sagte Schlund am Freitag der dpa. Schlund betreibt eine Privatarztpraxis in Gera.

Er sehe die Darstellung als „politische Satire“, die vom Grundgesetz gedeckt sei. Drosten stehe inzwischen dermaßen in der Öffentlichkeit, dass er mit solch einer „satirischen Kritik“ leben müsse. Wenn Ärzte sich an diesen Protesten nicht beteiligen dürften, hätte die Ärztekammer darauf hinweisen müssen, so Schlund. (dpa)

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