Algeta-Übernahme

Bayer bietet Milliarden

Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer will seine Position im Onkologie-Geschäft stärken. Dafür ist er bereit, tief in die Tasche zu greifen. Für einen kleinen norwegischen Krebsspezialisten bietet er eine Milliardensumme.

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LEVERKUSEN. Der Pharmakonzern Bayer treibt die milliardenschwere Übernahme des norwegischen Krebsspezialisten Algeta voran. Das Leverkusener Unternehmen veröffentlichte am Montag das offizielle Übernahmeangebot. Die Algeta-Aktionäre haben nun bis zum 24. Februar Zeit, sich für oder gegen die Annahme zu entscheiden.

In der Offerte wird das Unternehmen, das in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres gerade einmal 69 Millionen Euro Umsatz machte, mit 1,9 Milliarden Euro bewertet. Den Gesamtwert der Transaktion bezifferte der Konzern sogar auf 2,1 Milliarden Euro. Die Führungsspitze von Algeta hat den Aktionären die Annahme empfohlen.

Mit der Übernahme will Bayer seine Position im Onkologie-Geschäft stärken. Kleine Hersteller von Tumortherapeutika sind derzeit bei großen Pharmakonzernen sehr beliebt. Einerseits steigt durch die Alterung der Bevölkerung die Zahl der Krebserkrankungen. Andererseits versprechen neue Behandlungsansätze hier auch lukrative Einnahmen.

Welche Erwartungen Bayer in den Zukauf setzt, spiegelt sich im angebotenen Kaufpreis wieder. Er liegt um ein Vielfaches über den Umsätzen des norwegischen Unternehmens.

Aktionäre, die insgesamt rund 14 Prozent der Algeta-Aktien halten, hätten Bayer ihre Aktien bereits zugesagt, hieß es in Leverkusen. Bayer hat allerdings eine Mindestannahmequote von 90 Prozent zur Bedingung für den Vollzug der Übernahme gemacht.

Bayer und Algeta arbeiten bereits seit 2009 bei Entwicklung und Vermarktung des Alphastrahlers Radium-223-dichlorid (Xofigo) zusammen. Das Mittel gilt als einer der großen Hoffnungsträger unter den neuen Pharmaprodukten des Leverkusener Konzerns.

Xofigo werden Spitzenumsätze von mehr als einer Milliarde Euro zugetraut - und damit Blockbuster-Status. Algeta forscht zudem noch an weiteren Medikamenten auf Basis von Thorium-227, ebenfalls einem Alphastrahler. Das Bundeskartellamt hat bereits grünes Licht für die Übernahme gegeben. (dpa)

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