Glyphosat-Prozess

Bayer soll Krebs-Patienten 80 Millionen Dollar zahlen

Eine US-Jury sieht es als erwiesen an, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat für die Krebserkrankung eines Klägers mitverantwortlich ist. Jetzt sprach sie ihm über 80 Millionen Dollar Schadenersatz zu.

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Der Hauptsitz der Bayer AG ist in Leverkusen.

Der Hauptsitz der Bayer AG ist in Leverkusen.

© Daniel Kalker / dpa

SAN FRANCISCO. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat auch den zweiten Teil des US-Großprozesses um den umstrittenen Unkrautvernichter Roundup der Konzerntochter Monsanto verloren.

Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco urteilte am Mittwoch, dass Monsanto für Krebsrisiken des Unkrautvernichtungsmittels Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat haftbar ist und dem 70-jährigen Kläger Edwin Hardeman Schadenersatz in Gesamthöhe von 80,3 Millionen Dollar (71,4 Mio Euro) zahlen muss.

Bayer zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht. Dennoch ändere das Urteil nichts „am Gewicht von über vier Jahrzehnten umfangreicher wissenschaftlicher Arbeit und den Schlussfolgerungen von Regulierungsbehörden weltweit, welche die Sicherheit unserer glyphosatbasierten Herbizide und die Schlussfolgerung stützen, dass diese nicht krebserregend sind“.

Der Dax-Konzern kündigte an, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen. In der vergangenen Woche war die Jury bereits im vorentscheidenden ersten Teil des Prozesses zu dem Schluss gekommen, dass Roundup als krebserregend einzustufen sei. (dpa)

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