Apothekenmarkt

Bei Offizinen weiter Trend zu Filialbildungen

Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist nach neuesten Berechnungen weiter rückläufig. Viele Schließungen werden aber über das Vehikel der Filialbildung verhindert.

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Berlin. Die Zahl der Apotheken ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2015 um weitere 217 auf insgesamt 20.032 zurückgegangen. Das berichtet der Branchendienst Apotheke adhoc unter Berufung auf vorläufige Zahlen der Landesapothekerkammern. Damit liege die Zahl der Apotheken auf dem Niveau von 1990.

Die ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hatte vor zwei Jahren die Entwicklung seit 2011 statistisch fortgeschrieben und für Ende 2016 noch mit 20.107 Apotheken gerechnet. Ende 2017 sollten nach ABDA-Schätzung noch 20.004 Apotheken die Arzneimittelversorgung gewährleisten.

Für Ende 2018 prognostizierte die ABDA mit 19.942 Offizinen erstmals ein Absinken der Zahl der Apotheken unter die Marke von 20.000.

Kein Bundesland mit Wachstum

Die größten Rückgänge gab es 2016 laut Branchendienst in großen Ländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. In keinem einzigen Bundesland sei die Zahl der Apotheken gewachsen, habe es also mehr Neueröffnungen als Schließungen gegeben.

Nach wie vor werde der negative Trend dadurch aufgefangen, dass unrentable Apotheken in Filialen umgewandelt würden. Dies ist möglich, da Apotheker seit 2004 neben seiner Hauptapotheke bis zu drei Filialen betreiben dürfen. Die Zahl der selbstständigen Apothekenleiter sei bereits 2015 unter 16.000 gesunken.

Die Apothekendichte in Deutschland liege bei 24,4 Apotheken je 100.000 Einwohner, 2008 habe die Quote noch bei 26,3 gelegen. Unter Durchschnitt lägen die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin, aber auch Flächenländer wie Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.

Das Mittel der EU-Mitgliedstaaten liege bei 31 Apotheken je 100.000 Einwohner. (maw)

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