DGRh

Bei Rheuma ist Zusammenspiel gefragt

Veröffentlicht:

BERLIN. Bei der Betreuung komplexer Rheumafälle ist es wichtig, sich eng mit Ärzten anderer Fachrichtungen abzustimmen, betont die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in einer Mitteilung anlässlich des Welt-Rheuma-Tags am 12. Oktober.

Unter rheumatologischer Federführung seien in den letzten Jahren verstärkt Strukturen, etwa Entzündungsboards, geschaffen worden, die eine interdisziplinäre Rheumatherapie breiter verfügbar machten.

Für einen einzelnen Arzt sei es fast unmöglich, das gesamte Spektrum der rheumatischen Folgeerkrankungen kompetent abzudecken – zumal immunologische und molekularpathologische Erkenntnisse in den letzten Jahren stark zugenommen haben, und mit ihnen auch die therapeutischen Möglichkeiten, heißt es in der Mitteilung der Gesellschaft.

"Wir sind hier dringend auf die Zusammenarbeit mit anderen Spezialisten angewiesen", wird Professor Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh, zitiert. Nur im interdisziplinären Konsil könne man die komplexe Erkrankung aus mehreren Blickwinkeln zugleich betrachten und so gleichsam in die Zange nehmen.

Viele größere Kliniken haben deshalb bereits Entzündungsboards eingerichtet, in denen sich Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen über komplexe Fälle aus dem entzündlich-rheumatischen Bereich beraten.

ASV Rheuma geregelt

Im vergangenen Jahr hat der Gemeinsame Bundesausschuss zudem die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) im Bereich Rheuma neu geregelt und mit angemessenen Abrechnungsmöglichkeiten ausgestattet, erinnert die DGRh.

"Damit wird den zunehmenden Möglichkeiten der ambulanten Behandlung Rechnung getragen und der Zugang der Patienten zu einer interdisziplinären Versorgung erleichtert", sagt Lorenz. In den rheumatologisch geleiteten ASV-Teams arbeiten Rheumaspezialisten mit Nieren- Haut-, Lungen- und Orthopädiefachärzten zusammen, um die für den jeweiligen Patienten optimale Therapie zu beschließen.

Bei Bedarf können Ärzte weiterer Fachrichtungen hinzugezogen werden. "Solche Teamstrukturen machen es möglich, neueste Erkenntnisse in der Rheumadiagnose und -behandlung zu bündeln und rasch klinisch verfügbar zu machen", so Lorenz.

Für die Patienten sei dies ein großer Gewinn - denn gerade bei rheumatischen Erkrankungen sei eine frühzeitige und konsequente Behandlung entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf.

Auf die Bedeutung der frühen Diagnose und eines schnellen Zugangs zur Versorgung bei Rheuma macht der internationale Welt Rheuma Tag aufmerksam. Er steht unter dem Motto "Don't Delay, Connect Today" (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Medizinischer Stand der Dinge

Neue Herausgeber der Nationalen Versorgungsleitlinien melden Vollzug

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Axiale Spondyloarthritis (axSpA)

CRP-Wert-unabhängig therapieren mit Ixekizumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v. d. H.
Abb. 1: Anteil der PMR-Patientinnen und -Patienten mit anhaltender Remission (primärer Endpunkt)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Erstes steroidsparendes Biologikum bei Polymyalgia rheumatica

Sarilumab schließt eine therapeutische Lücke

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Abb. 1: Veränderung der Krankheitsaktivität, gemessen mittels Simple Disease Activity Index (SDAI) zwischen Baseline und Woche 16

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Ernährung bei rheumatoider Arthritis

Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke soll Nährstofflücken schließen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dr. Schär Deutschland GmbH, Ebsdorfergrund
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Diagnostischer Fingerzeig

Nagelverfärbungen als Indikatoren systemischer Erkrankungen

Lesetipps
Mit einem PSA-basierten Screening sollen Prostatakarzinome früh erkannt werden

© Peakstock / stock.adobe.com

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Ein Arzt untersucht den unteren Rücken eines Patienten.

© gilaxia / Getty Images / iStock

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Hauterkrankungen wie Ekzeme können sichtbare Beschwerden an den Händen verursachen.

© InfiniteStudio / stock.adobe.com

Überblick

Chronisches Handekzem: Tipps für Diagnostik und Therapie