Bilanz 2020

Bristol Myers Squibb rutscht in die roten Zahlen

Teure Zukäufe, aber auch starkes organisches Wachstum kennzeichnen die Lage bei Bristol Myers Squibb. 2021 soll die Bilanz wieder Gewinn ausweisen.

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New York. Mit der Übernahme des Orphan-Drug-Anbieters Celgene hat sich Bristol Myers Squibb nicht nur das weltweit umsatzstärkste Krebsmittel (Revlimid®) geholt, sondern ist auch in die vorderste Riege der globalen Pharmafront aufgerückt. Für 2020, dem ersten Jahr der Vollkonsolidierung Celgenes, weist der New Yorker Konzern 42,5 Milliarden US-Dollar (rund 35 Milliarden Euro) Umsatz aus, 63 Prozent über Vorjahr.

Goodwill-Abschreibungen auf den 74 Milliarden Dollar teuren Zukauf sorgten jedoch für kräftigen Gewinnrückgang. Bis in die roten Zahlen: Nach knapp 5,0 Milliarden Dollar Gewinn vor Steuern im Vorjahr, weist BMS an gleicher Stelle nun 6,9 Milliarden Dollar Verlust aus. Dazu kam noch ein signifikant höherer Steueraufwand, womit netto -9,0 Milliarden Dollar (2019: +3,5 Milliarden Dollar) in den Büchern stehen.

CEO betont Wachstumsperspektiven

CEO Giovanni Caforio betonte anlässlich der Bekanntgabe der Jahreszahlen die langfristigen Wachstumsperspektiven des neu aufgestellten Unternehmens. Die hängen nun jedoch nicht zuletzt auch davon ab, wann erste Nachahmer des Immunmodulators Revlimid® (Lenalidomid) in den Markt kommen. Mit zuletzt rund 12 Milliarden Dollar ist das Myelom-Medikament das mit weitem Abstand größte Konzernprodukt.

Im Schlussquartal 2020 hatte BMS bereits erste rechtliche Auseinandersetzungen deswegen führen müssen – und beilegen können. Mit Cipla einigte man sich Mitte Dezember auf einen Lizenzdeal, der es dem indischen Hersteller vorbehaltlich der Erteilung einer US-Zulassung erlaubt, generisches Lenalidomid in begrenzter Menge ab einem geheim gehaltenen Termin nach März 2022 in den USA auszubieten. Ohne Mengenlimit darf Cipla erst ab Februar 2026 Lenalidomid-Nachahmer vertreiben.

Acht Blockbuster im Portfolio

Zweitgrößtes BMS-Produkt war 2020 der zusammen mit Pfizer entwickelte Gerinnungshemmer Eliquis® (Apixaban), der 9,2 Milliarden Dollar brachte (+16 Prozent). Der Checkpointinhibitor Opdivo® (Nivolumab) erlöste fast 7,0 Milliarden Dollar (-3,0 Prozent). Insgesamt hat BMS jetzt acht Produkte mit Blockbuster-Status, die 2020 kombiniert über 39 Milliarden Dollar einbrachten und damit für fast 92 Prozent des Gesamtumsatzes stehen.

2021 sollen die Einnahmen auf Basis konstanter Wechselkurse prozentual hoch einstellig zulegen, der nach US-GAAP auszuweisende Gewinn je Aktie zwischen 3,12 Dollar und ,32 Dollar erreichen (2020: -3,99 Dollar). Auf der Kostenseite wird dieses Jahr auch die Integration des für 13 Millarden Dollar übernommenen kalifornischen Start-ups MyoKardia stehen, mit dem BMS sein Herz-Kreislaufgeschäft um den bereits in Phase III befindlichen Myosin-Modulator Mavacamten gegen Kardiomyopathie aufrüstet. (cw)

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