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Chatten mit dem Apotheker? Aber sicher!

Einen schnellen und pragmatischen Weg, wie sich Arzt und Apotheker über Patientenbelange austauschen können, bietet nun ein junges Unternehmen aus der Nähe vor Frankfurt an – und das zudem DSGVO-konform.

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Chat in Echtzeit zwischen Arzt und Apotheker anstelle umständlicher und unsicherer Faxe. Das könnte die Kommunikation in der Praxis erleichtern.

Chat in Echtzeit zwischen Arzt und Apotheker anstelle umständlicher und unsicherer Faxe. Das könnte die Kommunikation in der Praxis erleichtern.

© Screenshot Pulse Innovations

ESCHBORN. Manchmal muss es schnell gehen: Stimmt die Dosierung? Liegt das Rezept tatsächlich schon in der Praxis? Ist die mögliche Interaktion bekannt? Damit Apotheker in einem solchen Augenblick den Arzt zeitnah erreichen können, ohne ihn durch ein Telefonat vielleicht gerade in der Behandlung oder einem Patientengespräch zu stören, hat das Unternehmen Pulse Innovations aus Eschborn ihr Programm Doc-Chat entwickelt. Dabei geht es nach Angaben von Geschäftsführer Dirk Götze um einen einfachen und unkomplizierten Nachrichten- und Infofluss in Echtzeit.

Ähnlich wie WhatsApp im privaten Bereich soll das Tool den Praxisalltag erleichtern – nur eben durch Mehrfachverschlüsselung viel sicherer und den DSGVO- Vorgaben entsprechend, schließlich würden hier sensible Daten ausgetauscht. „Die Inhalte werden daher auch explizit auf deutschen Servern gespeichert“, betont Dirk Götze im Gespräch. Auch zur Kommunikation etwa mit einem Pflegeheim oder innerhalb eines Teams sei das Modul nutzbar.

Und wie funktioniert das Ganze?

Mit dem Doc-Chat-Modul können zum Beispiel Apotheker einen Arzt, mit dem sie häufig Kontakt haben, offiziell einladen z.B. über seine Emailadresse. Nimmt der Arzt diese an, entsteht eine verschlüsselte Side-to-Side-Verbindung.

Diese sei sicherer als Emails und vor allem sicherer als ein Fax, so Götze. Voraussetzung ist lediglich, dass sich die Praxis kostenlos auf der Website von Pulse Innovations registriert hat. Es sei keine Installation notwendig, die cloudbasierte Software passe sich jeder Plattform an, erläutert Götze. Damit sei dann eine kostenlose Nutzung von bis zu drei Usern intern möglich.

Inzwischen nutzten bereits rund 165 Apotheken das Chat-Modul – häufig zusammen mit Ärzten. In einem Fall werde es auch von einem MVZ im Münchner Raum genutzt, so Götze.

Wer darüber hinaus Push-Nachrichten möchte, kann sich zusätzlich eine App (IOS und Android; nue ab Dezember) herunterladen. Sie ist nicht nur für Doc-Chat nutzbar, sondern für die wichtigsten Funktionen aller Module.

Doc-Chat ist ein Modul in einer umfangreichen Managementsoftware, zu der unter anderem auch ein Datenschutzmodul zur Umsetzung der neuen DSGVO-Vorgaben inklusive Schulungsmaterial gehört, ein Datensicherungs-Modul, ein Modul zur Personaleinsatzplanung, eines zum digitalen Qualitätsmanagement sowie eines zur Zeiterfassung oder zur Verwaltung der Personalakten.

Gerade in größeren Apotheken und Praxen mit viel Personal, meist dann auch vielen Teilzeitkräften, erleichtere das Übersicht und Personalmanagement, ist Götze überzeugt. Denn Hauptfokus des Unternehmens, das vor rund zwei Jahren mit der Umsetzung der diversen digitalen Module begonnen hat, ist nach seiner Aussage, durch sinnvolle Kombination innovativer Techniken auf einer Plattform den Alltag von Apotheken und Arztpraxen praktikabel zu steuern, anstatt mit verschiedenen Standalone-Lösungen zu operieren.

Für 2019 plant das Unternehmen außerdem eine Funktion zur Videotelefonie.(run)

Mehr Infos unter https://pulse-team.de

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