Klinikum rechts der Isar

Chefarzt-Behandlung ohne Chefarzt?

Falschabrechnungen am Klinikum rechts der Isar? Operationen sollen als Chefarztbehandlungen abgerechnet worden sein, obwohl der Chefarzt bei den Eingriffen nicht anwesend war.

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MÜNCHEN. Die Staatsanwaltschaft München I prüft nach einem Zeitungsbericht über möglicherweise falsch abgerechnete Operationsleistungen im Klinikum rechts der Isar der TU München, ob ein Anfangsverdacht wegen Abrechnungsbetrugs vorliegt und deshalb ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden soll.

Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" soll der Chefarzt der Chirurgie in Operationsberichten als Operateur aufgeführt sein, obwohl er bei den Eingriffen nicht anwesend gewesen sei.

So soll er etwa im April 2012 in einigen Fällen operiert haben, während er zur gleichen Zeit auf dem Chirurgenkongress in Berlin Vorträge gehalten habe.

Gegenüber der PKV seien die Leistungen als Chefarztbehandlung abgerechnet worden. Das Klinikum prüft nach eigenen Angaben die Abrechnungen und will Patienten sowie deren Krankenversicherung Anfang 2015 informieren sowie gegebenenfalls Rückzahlungen leisten.

In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten Klinikleitung und Chefarzt, es gebe "einige wenige Fälle", in denen "fehlerhaft dokumentiert wurde". Und: Die fehlerhafte Dokumentation sei nach einem juristischen Gutachten weder arbeits- noch strafrechtlich relevant.

Dem Chefarzt war seinerzeit im Zusammenhang mit dem Transplantationsskandal gekündigt worden. Dagegen hatte er vor Gericht geklagt und Recht bekommen. Am 1. Juli war er daraufhin wieder als Chefarzt der Chirurgie ans Klinikum rechts der Isar zurückgekehrt. (sto)

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