Pandemie-Management

Corona-Warn-App soll transparent werden

Die politische Diskussion um die Corona-Warn-App reißt nicht ab. Bund und Länder haben sich nun darauf geeinigt, den Quellcode der App zu veröffentlichen.

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Berlin/Genf. Der Programmcode der angekündigten Corona-Warn-App soll für die Überprüfung durch eine breite Öffentlichkeit veröffentlicht werden. Das geht aus den Beschlüssen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs hervor. „Die App wird transparent ‚Open Source‘ bereitgestellt“, heißt es in dem Papier.

Sobald eine breit einsetzbare App vorliege, werde es darauf ankommen, dass breite Teile der Bevölkerung diese Möglichkeit nutzen, um zügig zu erfahren, wenn sie Kontakt zu einer infizierten Person hatten, damit sie schnell darauf reagieren können. „Bund und Länder werden dazu aufgerufen.“

„Doppelte Freiwilligkeit“

In dem Papier wird betont, zur Unterstützung der schnellen und möglichst vollständigen Nachverfolgung von Kontakten sei der Einsatz von digitalem „Contact Tracing“ eine wichtige Maßnahme.

Der Bund habe entschieden, den Einsatz dieser App durch die Bürger nach dem Prinzip der „doppelten Freiwilligkeit“ zu ermöglichen. Die europäischen und deutschen Datenschutzregeln würden strikt eingehalten.

Lediglich epidemiologisch relevante Kontakte der letzten drei Wochen würden anonymisiert ausschließlich auf dem Handy des Benutzers ohne die Erfassung des Bewegungsprofils gespeichert. Zuvor hatten die Grünen die Bundesregierung aufgefordert, eine gesetzliche Grundlage für die geplante Corona-Warn-App zu schaffen.

WHO warnt

Derweil hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor zu hohen Erwartungen an die Corona-Warn-Apps gewarnt. „Solche Apps können nicht die Menschen ersetzen, die Kontakte überprüfen“, sagte WHO-Expertin Maria van Kerkhove am Mittwoch in Genf.

Experten nehmen an, dass etwa 60 Prozent der Bevölkerung die App auf ihrem Handy nutzen müssen, damit der Schutz vor Infektionen funktioniert. (dpa)

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