Mobile Produktionsanlage

Curevac erprobt in Kürze Impfstoffdrucker für COVID-19-Vakzin

Curevac erprobt noch seinen Corona-Impfstoff, für den in den kommenden Wochen eine Zulassung vorliegen dürfte. Erste Versuche, den Impfstoff auch mit einem Drucker herzustellen, gibt es wohl ab Sommer.

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Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac für eine Freigabe (Symbolbild).

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac für eine Freigabe (Symbolbild).

© Frank Hoemann/picture alliance/SvenSimon

Tübingen. Impfstoffe aus einem Drucker? Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac will mit solchen kleinen, mobilen Produktionsanlagen ab diesem Sommer mRNA-Impfstoffe herstellen. Nach einem Prototypen werden zurzeit zwei weiter entwickelte Geräte in einem Reinraum in Tübingen installiert, wie ein Sprecher mitteilte. „Wir sind damit noch nicht in der Marktproduktion“, sagte der Sprecher. Es müssen erst noch bestimmte Anforderungen und Richtlinien nach einem bestimmten Standard (Good Manufacturing Practice) erfüllt werden.

Herstellung der mRNA-Vakzine direkt vor Ort

Die Herstellung des Botenmoleküls mRNA sei mit einem Drucker nicht mehr auf die Großanlagenproduktion beschränkt und man könne daher schnell auf Krankheitsausbrüche reagieren, so der Unternehmenssprecher. mRNA-Vakzine könnten somit direkt dort hergestellt werden, wo sie gebraucht werden – und das weltweit. Dafür werden wie bei einem Druckauftrag genetische Informationen eines Virus in den Drucker eingespeist, der dann automatisch den passenden Impfstoff produziert.

Nach Unternehmensangaben werden gerade mehrere strategische Modelle für den weltweiten Vertrieb erforscht. Zum Preis eines solchen Geräts wollte sich Curevac nicht äußern. „Es wird auf jeden Fall preiswerter als fest installierte Produktionsanlagen“, so der Sprecher.

Minifabrik auf vier Metern

Vorstellen muss man sich den Prototyp nach Angaben des Curevac-Sprechers als Minifabrik mit einer Länge von vier bis fünf Metern und einer Breite und Höhe von je zwei Metern. Der RNA-Drucker könne zum Beispiel in Krankenhäusern stationiert werden. In einem Zeitraum von wenigen Wochen ließen sich damit bis zu hunderttausenden Impfstoffdosen herstellen. An den Mikro-Fabriken arbeitet Curevac mit der Tesla-Tochterfirma Grohmann Automation (Rheinland-Pfalz) zusammen. (dpa/lsw)

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