STIKO-Empfehlung

Bivalenter COVID-Impfstoff? DEGAM ist dagegen

In bestimmten Subgruppen ist die Datenlage zu Sicherheit und Wirksamkeit der neuen, bivalenten COVID-Vakzinen nach Ansicht der DEGAM ungenügend.

Veröffentlicht:
Wie viele darf’s denn sein von der COVID-Vakzine?

Wie viele darf’s denn sein von der COVID-Vakzine?

© Sebastian Gollnow / dpa

Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) hat sich in einer Stellungnahme zur jüngsten COVID-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), Beschlussentwurf 22. Aktualisierung, gegen die Verwendung bivalenter Vakzinen (mRNA des Wuhan-Wildtyps + Varianten BA.1 oder BA.4 und BA.5) ausgesprochen.

Wie es in dem am Donnerstagnachmittag bekannt gewordenen Positionspapier heißt, kann die Fachgesellschaft „angesichts der begrenzten Datenlage derzeit keine hinreichende Begründung für die bevorzugte Anwendung bivalenter Impfstoffe erkennen“. Insbesondere für Schwangere sowie für Kinder zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr fehlten Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten.

„Erhebliche Risiken für die Impfakzeptanz“

Die gute Evidenz der Mono-Präparate stehe gegen einen „vermuteten, aber nicht hinreichend sicher belegten Zusatznutzen“ der bivalenten. Daher könne „zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur eine Kann-Empfehlung für diesen Impfstoff abgegeben werden mit intensiver Aufklärung über die unsichere Datenlage.“

Mit einer Empfehlung der bivalenten Präparate, wie sie von der STIKO erfolgt, „auf der aktuellen, weitestgehend fehlenden Datenbasis“ gehe man „erhebliche Risiken für die Impfakzeptanz“ in der Bevölkerung ein, heißt es weiter. Wovon die DEGAM ausdrücklich abrät.

Kritisch kommentiert die Fachgesellschaft auch das STIKO-Votum für eine 5. Impfung besonders gefährdeter Personen. Dazu würde man gerne „Begründungen und Quellenangaben“ von der Kommission sehen. (cw)

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Stempel statt Unterschrift

Nach Regressurteil Kritik der KV Hessen an Krankenkassen

Verordnung formal fehlerhaft

KBV kritisiert Regress-Urteil des Bundessozialgerichts

Bundessozialgericht

Rezeptunterschrift gestempelt: Internist drohen 1,24 Millionen Euro Regress

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Urologen-Kongress

Prostatakrebs: Welche Neuerungen es in der Leitlinie gibt

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie