Valeant unzufrieden

Die Lustpille für Frauen zieht nicht

Veröffentlicht:

LAVAL. Der krisengeschüttelte kanadische Pharmahersteller Valeant ist nach Berichten des Nachrichtendienstes Bloomberg mit den Verkäufen des als "Lustpille" bekannten Wirkstoffs Flibanserin (Addyi™) unzufrieden.

Sechs Monate nach Markteinführung erfülle der Absatz noch immer nicht die Erwartungen, soll sich der mittlerweile ausgeschiedene Firmenchef Mike Pearson in einem internen Memo geäußert haben.

Jetzt will Valeant dem Bericht zufolge 140 externen Außendienstmitarbeitern, die mit dem Flibanserin-Vertrieb betraut waren, kündigen und den Verkauf mit einem hauseigenen Team neu auf die Beine stellen. Gründe für den schleppenden Flibanserin-Absatz verlauteten keine.

Valeant hatte im August vorigen Jahres den Flibanserin-Hersteller Sprout Pharmaceuticals für umgerechnet 890 Millionen Euro übernommen. Flibanserin war ursprünglich von Boehringer Ingelheim entwickelt worden, die den Wirkstoff nach ersten regulatorischen Misserfolgen 2010 jedoch aufgegeben hatten.

Aktie auf Talfahrt

Valeant ist in den zurückliegenden Jahren durch einen aggressive Akquisitionskurs stark gewachsen, hat gleichzeitig aber Schulden - die Rede ist von mehr als 30 Milliarden Dollar - angehäuft.

Seit Sommer 2015 ist der Aktienkurs auf Talfahrt. Das Unternehmen muss sich demnächst vor einem Kongress-Ausschuss für seine Preispolitik rechtfertigen.

Schwerer noch wiegen in Anlegerkreisen aber fragwürdige Bilanzierungspraktiken, mit denen Valeant seinen Umsatz künstlich aufgebläht haben soll. Nach deren Bekanntwerden Mitte Oktober wurde Valeant in US-Medien bereits mit dem Energieriesen Enron verglichen, der infolge spektakulärer Bilanzfälschungen Ende 2001 Insolvenz anmelden musste.

Unterdessen teilte ein eigens zur Untersuchung der Finanzmanipulationen gebildetes Ad-Hoc-Komitee des Unternehmens am Montag mit, nach monatelanger Sichtung "von über einer Million Dokumenten" mit der Arbeit fertig zu sein.

Der Jahresbericht für 2015 soll bis 29 April bei der US-Börsenaufsicht SEC eingehen. Darin werde dann auch die zuletzt inkriminierte Quartalsberichterstattung in korrigierter Form wiedergegeben, heißt es. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wenn „Gender“ und „Sex“ nicht übereinstimmen

Geschlechtsinkongruenz bei Kindern: Tipps zum Umgang mit trans*

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau