Kommentar zu Empagliflozin

Die Realität nicht ignorieren

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:

Seit Bestehen der frühen Nutzenbewertung werden die Kassen nicht müde, für Innovationen gegen chronische Erkrankungen klinische Endpunktstudien zu fordern.

Mit der kürzlich vorgestellten "EMPA-REG"-Studie sind nun erstmals Outcomes für ein modernes orales Antidiabetikum dokumentiert. Dass die beeindruckenden Daten erst nach Abschluss der Nutzenbewertung von Empagliflozin kommen - geschenkt.

Doch dass nun der Opt-out droht, weil die Preisverhandlungen zur Schiedsstelle geführt haben und die nach Aktenlage entscheiden muss, führt das Verfahren ad absurdum.

Natürlich könnte der GKV-Spitzenverband die Realität ignorieren und stur auf den GBA-Beschluss pochen, wonach das Empagliflozin-Dossier keinen Zusatznutzen habe erkennen lassen. Damit würde das Kassengremium aber nicht nur seine eigene, sondern auch die Glaubwürdigkeit der Nutzenbewertung aufs Spiel setzen.

Die ist ohnehin schon dadurch angekratzt, dass ein völlig neues Prinzip der Blutzuckerkontrolle andauernd mit der alles andere als anwendungssicheren Sulfonylharnstoff-Therapie gleichgesetzt wird.

Der GKV-Verband muss jetzt über seinen Schatten springen und einen innovationsgerechten Preis konzedieren. Eine Marktrücknahme von Empagliflozin wäre ein Skandal.

Lesen Sie dazu auch: Antidiabetikum Empagliflozin: Vertriebsstopp droht

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Landessozialgericht Stuttgart.

Dauerkopfschmerzen kein Beleg für COVID-Impfschaden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung