Dialyse

FMC bleibt mit Schmiergeldern im Gespräch

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitarbeiter des Dialyseunternehmens Fresenius Medical Care.

Veröffentlicht:

Frankfurt/Main. Der Dax-Konzern Fresenius Medical Care (FMC) wird von einer Korruptionsaffäre eingeholt, deren Anfänge inzwischen zehn Jahre zurückliegen. Laut dpa erklärte am Montag die Staatsanwaltschaft Frankfurt, dass sie gegen mehrere Mitarbeiter des Dialyseunternehmens ermittelt. Zu den genauen Vorwürfen wollte sich die Justiz nicht äußern.

Ein Sprecher der Konzernmutter Fresenius bestätigte auf Nachfrage, dass gegen einzelne FMC-Mitarbeiter „nicht jedoch gegen das Unternehmen“ ermittelt werde. Auch die hiesige Justiz sei regelmäßig von Fresenius sowohl über die Angelegenheit selbst als auch den Fortgang diesbezüglicher Verhandlungen mit der US-Justiz unterrichtet worden.

FMC hatte nach eigener Darstellung 2012 die US-Behörden über „selbst eingeleitete Untersuchungen zu Geschäftspraktiken in einigen Ländern außerhalb der USA informiert, die möglicherweise gegen das US-amerikanische Antikorruptionsgesetz verstoßen haben“.

Im März dieses Jahres meldete FMC, die Sache gegen Zahlung von 231,7 Millionen Dollar an das US-Justizministerium sowie die Börsenaufsicht SEC außergerichtlich beigelegt zu haben. Insofern sei man „auch etwas überrascht, dass das jetzt noch einmal aufgegriffen wird“, so der Konzernsprecher.

Mehrere Millionen Dollar an Schmiergeldern?

Der NDR berichtete am Montag morgen über die Korruptionsaffäre und zitierte dabei aus dem einschlägigen SEC-Report. Danach sollen FMC-Mitarbeiter zwischen 2009 und 2016 „mehrere Millionen Dollar an Schmiergeldern in Saudi-Arabien, Angola, Gabun, Kamerun, Benin, Burkina Faso, Tschad, der Elfenbeinküste, Niger und Senegal gezahlt“ haben.

Zudem habe es fragwürdige Zahlungen in der Türkei, Spanien, Portugal, China, Serbien, Bosnien, Marokko und Mexiko gegeben. Die Gelder sollen vornehmlich an Ärzte und Staatsbedienstete geflossen sein.

Wie es in dem NDR-Bericht weiter heißt, nennt der SEC-Report zwei Manager der Fresenius Medical Care GmbH in Deutschland, die für Bestechungen in Westafrika verantwortlich waren. Gegen diese Mitarbeiter dürften sich die aktuellen Korruptionsermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft richten. (dpa/cw)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geschäftszahlen 2024

Asklepios meldet Umsatz- und Gewinnwachstum

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus