Kommentar zum Fehlzeiten-Report

Gefährliche Altersstruktur

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Die selbst auferlegten Sparprogramme und die mitunter drastische Reduzierung der Mitarbeiterzahlen in deutschen Kliniken in den letzten Jahren wird in relativ naher Zukunft zu immensen Versorgungsproblemen führen. Um 73 Prozent ist in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Beschäftigten ab 50 Jahre in den Gesundheitsberufen gestiegen.

Und hierbei dürfte es sich vorwiegend um Pflegekräfte handeln, denn bekannterweise haben die Klinikbetreiber vor allem in dieser Berufsgruppe Personal eingespart. Einen ähnlich starken Anstieg haben nach den aktuellen Daten aus dem Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) nur noch die Elektroberufe zu verzeichnen.

Nicht nur aus dem Blickwinkel der Versorgung, auch rein wirtschaftlich ist diese Entwicklung kontraproduktiv. Die Versorgungsaufgaben der Zukunft werden sich nur lösen lassen, wenn es eine Entlastung der Ärzte in der Form gibt, dass ein Teil der Aufgaben an gut ausgebildetes Pflegepersonal delegiert wird.

 Doch dieses Personal ist nicht vorhanden, da die Kliniken über Jahre hier nur wenig Engagement für die Nachwuchsgewinnung gezeigt haben. De facto zeichnet sich eher eine zusätzliche Belastung der Ärzte ab. Kostengünstiger und gut für die Versorgung kann das nicht sein.

Lesen Sie dazu auch: Fehlzeiten: Kranke Arbeitnehmer über 50 kosten Firmen am meisten

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Kommentare
Marco Herold 27.08.201410:03 Uhr

Logik?

Weil in der Berufsgruppe Pflege Personal insgesamt abgebaut wurde, gibt es jetzt in absoluten Zahlen einen Anstieg der Beschäftigte über 50 Jahren um 73%. Also Abbau führt zu Anstieg. Wie geht denn das?
Ob viele oder wenige Junge in den Beruf einsteigen, ändert an der Anzahl der Älteren nichts. Die Anzahl der Älteren ändert sich durch Berentung, Kündigung und individuellen Übergang des Beschäftigten in die Gruppe der Älteren. Sonst durch nichts.
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