Boehringer

Geschäfte laufen rund

Boehringer baut um: Das Generikageschäft wurde bereits abgegeben, die OTC-Sparte wird demnächst zu Sanofi wechseln. Mit der Neuordnung geht ein Wechsel an der Konzernspitze einher.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:

INGELHEIM. Das Familienunternehmen Boehringer Ingelheim hat 2015 nach den Worten des scheidenden Sprechers der Unternehmensleitung, Dr. Andreas Barner, "ein "erfolgreiches Jahr" absolviert.

Trotz gestiegener Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie etlichen Markteinführungen verbesserte sich der Betriebsgewinn (EBIT) um sechs Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Der Konzernumsatz nahm um elf Prozent auf 14,8 Milliarden Euro zu, was maßgeblich auch auf günstige Wechselkurse zurückzuführen war.

Bereinigt um Währungseffekte habe das Plus rund vier Prozent betragen. Damit hätten sich die Erwartungen zu Jahresbeginn erfüllt, so Barner, der nach sieben Jahre an der Konzernspitze im Juli in den Gesellschafterausschuss des Unternehmens wechselt und dann die Geschäftsleitung an Hubertus von Baumbach abgibt.

Damit übernimmt bei Boehringer nach 24 Jahren erstmals wieder ein Mitglied der Eigentümerfamilie die operative Verantwortung.

Closing bis Jahresende angedacht

Veränderungen stehen dieses Jahr auch in Sachen Unternehmensstruktur an. Nachdem die vor einem Jahr vereinbarte Übernahme der US-Generikalinie Roxane durch den britischen Hersteller Hikma inzwischen unter Dach und Fach ist, soll bis Ende Juni auch der im Dezember angekündigte Spartentausch mit Sanofi stehen.

Das Closing könnte vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigungen bis Jahresende erfolgen, kündigte Barner bei der Bilanzpressekonferenz des Konzerns am Dienstag in Ingelheim an.

Wie bereits berichtet, soll Sanofi das OTC-Geschäft Boehringers bekommen und im Gegenzug das Tierarzneimittel-Geschäft Merial abgeben.

Ausgenommen von der Transaktion seien Boehringers Consumer-Healthcare-Aktivitäten in China. Außerdem soll Sanofi 4,7 Milliarden Euro in bar als Ausgleich für den Wertunterschied der beiden Geschäftsbereiche erhalten. OTC-Produkte trugen 2015 mit 1,5 Milliarden Euro (+5,3 Prozent) zu rund zehn Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Verschreibungspflichtige Originale: Plus von knapp elf Prozent

Die größte Unternehmenssparte, verschreibungspflichtige Originale, brachte es auf 11,2 Millionen Euro, ein Plus von knapp elf Prozent. Die Erlöse des Hauptprodukts Spiriva® (Tiotropium, gegen COPD) verbesserten sich um zehn Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro.

Der Gerinnungshemmer Pradaxa® (Dabigatran) erlöste mit knapp 1,3 Milliarden Euro sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Hohe zweistellige Zuwächse (+43 Prozent) verbuchte mit Einnahmen von rund 909 Millionen Euro das orale Antidiabetikum Linagliptin, das in Allianz mit Eli Lilly als Monopräparat (Trajenta®) sowie als Fixkombi (mit Metformin, Jentadueto®) vermarktet wird.

Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr fällt, wie bei Boehringer nicht unüblich, betont zurückhaltend aus: Der Umsatz soll geringfügig steigen, der Betriebsgewinn wenigstens die 2015er-Marke erreichen. Barner zum Abschied: "Insgesamt rechnen wir mit einer zufriedenstellenden, stabilen Ergebnisentwicklung".

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Frühe Nutzenbewertung

G-BA: Geringer Zusatznutzen für Nivolumab bei Ösophaguskrebs

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Einstufung in den Pflegegrad

Pflegebegutachtung: Wann hausärztlicher Rat gefragt ist

Lesetipps
Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei