Helgoland

Gesundheitszentrum soll Inselärzte anlocken

Damit die ambulante Versorgung auf Helgoland weiter gesichert ist, werden Inselärzte gesucht: Ein kommunales Gesundheitszentrum soll helfen.

Von Dirk Schnack Veröffentlicht:

Helgoland. Die Insel Helgoland wird als dritte Gemeinde in Deutschland nach Büsum und Lunden ein Ärztezentrum als kommunale Eigeneinrichtung betreiben. Die mit dem Management beauftragte Ärztegenossenschaft Nord startet in Kürze mit dem Betrieb eines Gesundheitszentrums auf der Hochseeinsel. Tätig werden in dem Zentrum zunächst vier Allgemeinmediziner, die schon länger auf der Insel arbeiten. Weitere Ärzte werden gesucht.

Suche nach Räumen gestartet

„Durch das Zentrum wollen wir attraktive Arbeitsplätze für junge Ärztinnen und Ärzte schaffen, die die Flexibilität der Anstellung einer eigenen Praxis vorziehen“, sagte die Geschäftsführerin der Gesundheitszentrum Helgoland gGmbH Imke Kraatz. Noch ist jedoch nur der organisatorische Rahmen für das Zentrum geschaffen. Genossenschaft und Gemeinde sind noch auf der Suche nach geeigneten Räumen. Favorit der Ärztegenossenschaft wäre ein Standort an der Inselklinik, die zur Paracelsus-Gruppe zählt.

Fachärzte vom Festland sollen unterstützen

Die Klinik hält medizinische Grundversorgung und Neurologie sowie ambulante Sprechstunden vor. Diese übernehmen in sieben Fächern Ärzte vom Festland, regelmäßig aus unterschiedlichen Orten in Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen für wenige Stunden auf die Insel kommen. In zwei Fächern – Chirurgie und Neurologie – übernehmen Ärzte der Inselklinik die ambulanten Sprechstunden.

Auf Helgoland gibt es eine Praxis mit drei Arztsitzen, die derzeit von einem Arztehepaar gehalten werden und die zwei weitere Ärzte angestellt haben. Drei dieser Ärzte wollen in den kommenden Jahren aufhören. Bemühungen, einen Arzt zu finden, der selbstständig und in Vollzeit auf der Insel arbeiten möchte, sind bislang gescheitert. Damit die Insel weiterhin ambulant versorgt werden kann, folgt die Gemeinde nun dem Vorbild Büsums mit einer kommunalen Eigeneinrichtung, die für eine Übergangszeit in der bestehenden Arztpraxis eingerichtet sein wird.

Zusammenarbeit statt Konkurrenz

Kraatz kann sich vorstellen, im Zentrum künftig weitere Gastärzte einzubeziehen. „Aber nur als Ergänzung, nicht als Konkurrenz zum bestehenden ambulanten fachärztlichen Angebot der Klinik. „Wir wollen erreichen, dass die medizinische Versorgung auf der Insel enger zusammenrückt“, betonte Kraatz im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“.

Auf Helgoland leben rund 1200 Menschen, die medizinische Versorgung ist aber auch für Touristen wichtig.

Interessierte Ärzte können sich an Imke Kraatz wenden: Telefon: 04551/9999189; Mail: imke.kraatz@aegnord.de)

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