Globalisierung erreicht die Kliniken

BERLIN (af). Die Globalisierung erreicht die Krankenhäuser. Die Folgen sind nicht nur die zunehmende Privatisierung, sondern auch Konzernbildung und Vernetzung bis hin zur internationalen Arbeitsteilung bei der Behandlung von Patienten.

Veröffentlicht:

In Asien liegen die ersten Zentren der globalen Krankenhauswelt. Das wurde beim Kongress "Hospital World" des Management Competence Centers deutlich. Das Krankenhaus mit der größten Anzahl von Patienten aus aller Welt liegt nämlich nicht in den USA oder in Europa, sondern in Thailand. 420 000 Patienten aus 200 Ländern zählte das Bumrungrad Krankenhaus in Bangkok im Jahr 2007. Immerhin 31 000 davon kamen aus Europa, 33 000 aus den USA.

420 000 Patienten aus 200 Ländern im Jahr in einer Klinik

Der typische Medizintourist, so der Vorsitzende Bumrungrad International Aktiengesellschaft, Curtis J. Schroeder, sei über 50 Jahre alt, benötige chirurgische Eingriffe oder spezielle Fachmedizin und sei oft nicht in der Lage, diese Behandlungen in seinem Heimatland zu bezahlen. 15 Millionen US-Amerikaner könnten einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zufolge bis 2015 ins Ausland reisen, um sich dort behandeln zu lassen und dafür rund 35 Milliarden Dollar ausgeben. Ein koronarer Bypass sei in Asien für rund 9500 Dollar zu bekommen, in den USA müsste ein unversicherter Patient bis zum fünffachen dieser Summe aufbringen. Hauptgrund für die günstige Preisstruktur sind die Personalkosten.

Kostengründe und der Blick auf die internationale Kundschaft sind auch Motoren der Privatisierung und Zentralisierung der Krankenhauslandschaft in Deutschland und seinen Nachbarländern. Zusammenwachsen wollen zum Beispiel das Universitätsklinikum Aachen und das Universitair Medisch Centrum im 30 Kilometer entfernten Maastricht.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Projekt von Charité und BMW

Neue Studie: Wie ein Auto einen Schlaganfall erkennen soll

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick