Greifswalder Uniärzte setzen auf grenzüberschreitende Versorgung
Die Universitätsmedizin Greifswald meldet Rekordzahlen für 2010. Künftig steht die optimierte länderübergreifende Kooperation im Fokus.
Veröffentlicht:GREIFSWALD. "Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern nimmt für die Universitätsmedizin Greifswald einen hohen Stellenwert ein und soll zukünftig noch verstärkt werden", kündigte der ärztliche Vorstand und Vorstandsvorsitzende Professor Marek Zygmunt an.
Erste Schritte auf diesem Weg waren im vergangenen Jahr ein grenzüberschreitendes Neugeborenen-Screening und das deutsch-polnische Telemedizin-Netzwerk Pomerania.
Der Anspruch Greifswalds als führender Gesundheitsanbieter der Region Vorpommern wurde durch Rekordzahlen in 2010 unterstrichen. Insgesamt wurden in der Universitätsmedizin 148.000 Patienten behandelt, davon 36.420 stationär. Aus den Krankenhausleistungen erzielte das Klinikum einen Rekordumsatz von 166 Millionen Euro (2009: 154 Millionen Euro).
Seit 2003 hat Greifswald ohne Unterbrechung ausgeglichene Jahresergebnisse erzielt, obwohl in Mecklenburg-Vorpommern mit 2855 Euro der niedrigste Basisfallwert in ganz Deutschland für die Abrechnung der Klinikleistungen zugrunde gelegt wird.
Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich im vergangenen Jahr um 168 auf 3798, darunter sind 726 Ärzte und wissenschaftliche Mitarbeiter.
Die Medizinische Fakultät erhielt im vergangenen Jahr fast 43 Millionen Euro aus Landeszuschüssen für Forschung und Lehre. Zugleich konnten Drittmittel in Höhe von 18,6 Millionen Euro eingeworben werden (2009: 14,7 Millionen Euro).
Auch bei der Standortbeliebtheit der Medizinstudenten legte Greifswald weiter zu. Nur für die Berliner Charité bewarben sich mehr Interessenten, nämlich 3531, für das Medizinstudium als in Greifswald (3047). Zum Vergleich: Hamburg war bei 2289 Interessenten die erste Präferenz.
Das Universitätsklinikum fusionierte zu Jahresbeginn mit der Medizinischen Fakultät zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts unter dem Namen Universitätsmedizin Greifswald. Ähnliche Modelle gibt es in Hamburg, Jena und Mainz. Die Verantwortlichen in Greifswald erhoffen sich davon eine engere Verzahnung der Patientenversorgung mit der praxisnahen Ausbildung von Medizinstudenten und mit der Forschung.