Hamburger High-Tech-Klinik eingeweiht

Nach drei Jahren Bauzeit ist jetzt das Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg eröffnet worden. Für 101 Millionen Euro entstand ein Neubau, für den drei Klinikstandorte aufgegeben wurden.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Bereit zum Einsatz: Das neue Domizil des Agaplesion Diakonie Klinikums in Hamburg-Eimsbüttel ist eröffnet.

Bereit zum Einsatz: Das neue Domizil des Agaplesion Diakonie Klinikums in Hamburg-Eimsbüttel ist eröffnet.

© di

HAMBURG. Hamburg Eimsbüttel, Hohe Weide: ein dunkler Backsteinbau aus den zwanziger Jahren war seit Jahrzehnten fester Anlaufpunkt für einweisende Ärzte, Rettungsdienste und Patienten.

Das Krankenhaus Elim ist eine Institution in Hamburg. Nun hat das Haus in direkter Nachbarschaft ein neues Domizil gefunden. Zusammen mit den anderen evangelischen Häusern Alten Eichen und Bethanien geht es im neuen Agaplesion Diakonie Klinikum Hamburg auf. Auch die zum Asklepios-Konzern zählende Cardio Clinic (25 Betten) zieht ein.

Das Krankenhaus bietet eine Rundum-Versorgung

Ab Februar sollen hier jährlich rund 35.000 Patienten behandelt werden, davon 18.000 stationär. Chefarzt Professor Christoph Lindner spricht von einem "Allround-Krankenhaus", das der Bevölkerung im Stadtteil Eimsbüttel eine Rundum-Versorgung von der Geburtshilfe bis zur Geriatrie anbietet.

Das drittgrößte konfessionelle Krankenhaus in Hamburg integriert neben den zahlreichen Fächern ein Adipositaszentrum, ein Beckenbodenzentrum, ein Brustzentrum, ein gynäkologisches Tumorzentrum sowie ein Darmzentrum.

Lindner hob zur Einweihung auch auf die komplett neu angeschaffte Technik im Haus ab. "Wir sind aus ärztlicher Sicht begeistert", sagte Lindner.

So kommen Ärzte und Pflegekräfte im neuen Haus etwa mit mobilen PCs an die Krankenbetten, um Daten aufzunehmen. Das komplette Gebäude ist mit WLAN ausgestattet.

In den sieben Operationssälen ermöglicht das Integrationskonzept Endoalpha die Steuerung und Kontrolle der medizinischen Geräte sowie der gesamten nicht medizinischen Peripherie von einem zentralen Touchscreen aus.

Live-Bilder vom Eingriff sowie endoskopische Aufnahmen können über das vorhandene IT-Netzwerk in jeden gewünschten Raum übertragen werden. Mit dieser Technologie ist die Einholung einer Zweitmeinung etwa über den PC im Chefarztzimmer noch während des Eingriffs möglich.

Medizinische Patientendaten sind zudem über eine digitale Dokumentation jederzeit abrufbar. "Nutzen und Effizienz werden durch die zentrale Steuerung und Kontrolle der Geräte maximiert", sagte Lindner.

68 Millionen Euro stammen aus öffentlichen Mitteln

Auch Gesundheitssenator Dr. Dietrich Wersich ist überzeugt, dass die hohen Investitionen - 68 der 101 Millionen Euro stammen aus öffentlichen Mitteln - gut angelegt sind.

Er bezeichnete das Diakonieklinikum als "eines der wichtigsten Vorhaben der letzten zehn Jahre in diesem Bereich". Hamburg hat seine Kliniken in den vergangenen zehn Jahren rasant modernisiert. In diesem Zeitraum flossen rund eine Milliarde Euro in die Kliniken.

Mit dem Bezug des Neubaus erhielt das Diakonieklinikum auch den Namenszusatz seines Trägers Agaplesion. Die gemeinnützige Aktiengesellschaft betreibt bundesweit über 80 Gesundheitseinrichtungen, davon 22 Krankenhäuser.

Im Norden ist Hamburg der einzige Standort des Konzerns. Vorstand Gerhard Hallenberger begründete im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" die Aufnahme des Namens mit besseren Chancen bei der Einstellung von ärztlichem Personal.

"Ein großer Verbund bietet mehr Sicherheit. Ärzte entscheiden sich leichter für einen Arbeitsplatz bei uns, wenn sie wissen, dass ihr Krankenhaus im Verbund eingebettet ist und nicht demnächst verkauft wird", sagte Hallenberger.

Das alte Krankenhaus Elim wird demnächst abgerissen. In einem neuen Gebäude sollen dann bis zu 25 eigenständige Facharztpraxen einziehen, mit denen das moderne Klinikum eng kooperieren möchte.

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