Handel: MedTech-Branche warnt vor "TTIP Light"

Abstriche bei TTIP würden die Handelshürden nicht abbauen, befürchtet der Branchenverband Spectaris.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien (Spectaris) warnt angesichts der diese Woche anstehenden Verhandlungen der EU und der USA über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) vor einem Schnellschuss. Ein "TTIP Light" könnte die Branche ins Mark treffen, warnte der Verband am Montag.

Spectaris vertritt die Auffassung, dass ein "TTIP Light" keine befriedigende Lösung darstellen würde. Trotz der guten transatlantischen Handelsbeziehungen gebe es immer noch bedeutende Handelsbarrieren, die das Wachstumspotenzial des transatlantischen Warenverkehrs hemmen. Vor allem seien es sogenannte nicht-tarifäre Handelshemmnisse wie doppelte Marktzugangsverfahren oder unterschiedliche Normen und Standards, die zu einem erheblichen Kosten- und Mehraufwand führten und insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) belasteten.

Es sei sehr unwahrscheinlich, dass "TTIP Light" im Stande wäre, die Handelshürden abzubauen und den Branchenerwartungen zu genügen. "Europa und die USA sind auf eine starke und zukunftsgerichtete Partnerschaft angewiesen. Aus diesem Grund sprechen wir uns weiterhin für ein ambitioniertes transatlantisches Handelsabkommen aus", so Spectaris-Geschäftsführer Tobias Weiler.

Der Interessenverband begleitet von Beginn an die Verhandlungen um das TTIP-Abkommen. Das transatlantische Handelsabkommen stellt aus seiner Sicht eine gute Chance dar, um bestehende Handelsbarrieren abzubauen und somit mehr Wachstum und Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks zu generieren.

Das in Verhandlung befindliche Kapitel zu Medizintechnik stelle für die Branche eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, um eine deutliche Vereinfachung der Marktzugangsverfahren von Medizinprodukten zu erreichen. Die in diesem Kapitel vorgesehen Maßnahmen seien die gegenseitige Anerkennung der Qualitätsmanagementsystem-Audits, die Übereinstimmung der Identifizierungs- und Rückverfolgbarkeitssysteme sowie die Einführung eines einheitlichen elektronischen Übermittlungssystems. Spectaris begrüße diese Vorhaben ausdrücklich, da sie sowohl den Unternehmen wie auch den Patienten zugute kämen.

Bei der zwölften Verhandlungsrunde würden sich die Gespräche rund um die drei wichtigsten Teile des Abkommens drehen: Marktzugang, Zusammenarbeit in Regulierungsfragen und Vorschriften, wie Spectaris betont. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Einstufung in den Pflegegrad

Pflegebegutachtung: Wann hausärztlicher Rat gefragt ist

Lesetipps
Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei