Bevölkerungsumfrage

Hausärzte genießen größtes Vertrauen beim Umgang mit Gesundheitsdaten

In der Bevölkerung gewinnt die Digitalisierung von Gesundheitsdaten einer aktuellen Umfrage zunehmend an Vertrauen – vor allem, wenn sie an den Hausarzt gehen sollen.

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Smartphone in der Hand, au fdem u.a. ein Icon mit einem Herz und ein weiteres mit einem Gehirn abgebildet ist.

Gesundheitsdaten mit dem Smartphone messen – in der Bevölkerung wird das immer beliebter.

© vectorfusionart / stock.adobe.com

Frankfurt/Main. Digitale Anwendungen begleiten immer mehr Menschen im Alltag – zunehmend auch in Gesundheitsfragen. Ein großes Thema dabei: der Datenschutz. Hier scheint das Vertrauen der Bevölkerung allmählich zuzunehmen.

Mehr als die Hälfte gibt in einer aktuell veröffentlichten Studie an, keine Bedenken zu haben, dass die Gesundheitsdaten unzureichend vor Zugriffen Dritter geschützt sein könnten; 27 Prozent sehen überhaupt keine Risiken bei der Überwachung von Gesundheitsdaten. Im Jahr 2017 waren es noch 16 Prozent.

Für die Studie wurden den Angaben zufolge im Mai dieses Jahres 2000 Menschen über 16 Jahre in Deutschland repräsentativ befragt. Die Studie wurde von BearingPoint, einer Management- und Technologieberatung, durchgeführt.

Vertrauen in ePA da, Information fehlt

Mit Blick auf die elektronische Patientenakte (ePA) scheint von Patientenseite das Vertrauen also da. 41 Prozent der Befragten geben auch an, die ePA nutzen zu wollen. Gleichzeitig steht den Krankenkassen aber noch viel Aufklärungsarbeit bevor: 34 Prozent der Befragten geben an, die ePA nicht zu kennen. Die Informationspflicht liegt hier per Gesetz bei den Kassen. Knapp ein Fünftel der Befragten will die ePA den Angaben zufolge nicht nutzen.

Die Umfrage zeigt auch, ein großer Teil der Gesellschaft kann sich 2021 gut vorstellen, wie Daten bei Prävention, Diagnose und Therapie unterstützen. So würden sich knapp 30 Prozent der Befragten wünschen, dass Daten, die sie über Apps oder Wearables gewinnen, für Ärzte in einer digitalen Patientenakte abrufbar wären.

Einer Übertragung aller relevanten Gesundheitsdaten an ihre Hausarztpraxis würden 71 Prozent der Befragten zustimmen, an ein Krankenhaus 61 Prozent und an ihre Krankenkasse 50 Prozent. Außerdem steigt die Bereitschaft, medizinische Gespräche über Videotelefonie zu führen.

Medizinische Betreuung komplett an KI oder Robotik abzugeben, ist hingegen immer noch kein Thema für die Massen, wenngleich das Vertrauen in technische Innovationen auch hier deutlich steigt. 27 Prozent der Befragten würden einer Diagnose vertrauen, die allein durch eine KI getroffen wurde (2017: 12 Prozent). (mu)

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