Delegation

Hausärzte in NRW gefragt

Das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen will herausfinden, welche Erfahrung Hausärzte mit der Delegation an MFA gemacht haben.

Veröffentlicht:

KÖLN. Die Meinung der Hausärzte in Nordrhein-Westfalen zur Delegation von Leistungen an qualifizierte Medizinische Fachangestellte (MFA) ist gefragt.

Über eine Befragung der Praxisinhaber will das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) herausfinden, welche Erfahrung die Hausärzte bereits mit der Delegation gemacht haben, welche Bedenken sie haben und wo sie Schwierigkeiten bei der Umsetzung sehen. 

Einbezogen in die Fragebogen-Erhebung werden rund 2400 Hausärztinnen und Hausärzte, erläutert Dr. Anke Diehl, Leiterin der Fachgruppe Versorgungsstrukturentwicklung am LZG.NRW.

"Die Stichprobe ist hinsichtlich regionaler Verteilung, Altersstruktur und Geschlecht repräsentativ für die gesamte Hausärzteschaft in NRW." Diehl hofft auf eine hohe Beteiligung, damit die Ergebnisse der Untersuchung tatsächlich das Bild aus den Praxen wiedergeben.

"Delegation in der Hausarztpraxis kann eine sehr wichtige Frage für die Zukunft der Allgemeinmedizin sein", sagt sie. "Wir wollen die Meinungen aus der Praxis hören."

Wo liegen mögliche Probleme?

Die Befragung ist Ende April angelaufen. Das LZG.NRW hat damit das Institut für Allgemeinmedizin an der Charité Berlin beauftragt.

Die Erhebung erfolgt nach Angaben Diehls in enger Abstimmung mit dem Landesgesundheitsministerium sowie den beiden Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Sie ist anonym, Rückschlüsse auf die beteiligten Ärzte sind nicht möglich, betont sie.

Über die Befragung will das Landeszentrum herausfinden, welche Tätigkeiten aus den Bereichen Diagnostik, Therapie und Behandlung, Schulung und Organisation sowie Verwaltung sich besonders für die Delegation eignen.

Gleichzeitig sollen die Wissenschaftler herausfinden, wo aus Sicht der Hausärzte mögliche Probleme liegen. Das könnten die Kosten für die Qualifikation der Mitarbeiterinnen zur EVA oder VERAH sein oder die organisatorischen Herausforderungen.

"Einbezogen wird dabei der Blick auf entscheidende soziodemografische Aspekte und Charakteristika der jeweiligen Praxen", erläutert Diehl.

Befragung bis Anfang Juni

Mitarbeiter des Berliner Instituts für Allgemeinmedizin hatten im Jahr 2008 bereits Hausärzte in Mecklenburg-Vorpommern mit einem ähnlichen Fragebogen zur Akzeptanz der Delegation ärztlicher Leistungen befragt. Dabei hatte sich eine hohe Akzeptanz dieses Instruments gezeigt.

Die Befragung in Nordrhein-Westfalen ist an die aktuelle Gesetzgebung und an die NRW-spezifischen Bedingungen angepasst worden, sagt Diehl.

Die Erhebung in Nordrhein-Westfalen soll Anfang Juni abgeschlossen sein. Dann werden die Daten analysiert und ausgewertet. Das Gesamtprojekt endet Mitte Oktober dieses Jahres. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Lesetipps
Karteneinschub im Lesegerät für den E-Arztausweis

© Ingenico Healthcare

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Arbeiten an der Zukunft der Hausarztpraxis Nürnberg-Fischbach: Dr. Nicolas Kahl und Nicki Maurer.

© Torsten Fricke

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen