Kommentar zum Bürokratieindex

Hausgemachte Bürokratie

Die Bürokratielast drückt: Der Anstieg der vergangenen Jahre scheint gestoppt. Ist das die Trendwende? Fakt ist: Es gibt noch Luft nach oben.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Nein, es gibt keine Entwarnung an der Bürokratiefront in Praxen. Auch wenn dies den Zahlen des aktuellen Bürokratieindex zu widersprechen scheint.

Richtig ist, dass die statistisch erhobenen Werte für Dokumentation und Verwaltung 2019 im Vergleich zu 2018 um knapp zwei Prozent zurückgegangen sind, wie die Fachhochschule des Mittelstands für die KBV aktuell ermittelt hat. Nach Jahren des Anstiegs von einer Trendwende zu sprechen, wäre verfrüht.

60 Netto-Arbeitstage, die der Arzt für Bürokratie aufwendet. Das sind eindeutig zu viele! Konkret verbergen sich dahinter Informationspflichten, die überwiegend auf Beschlüsse der gemeinsamen Selbstverwaltung zurückzuführen sind. Das gilt für GBA-Entscheidungen gleichermaßen wie für Verpflichtungen aus dem Bundesmantelvertrag – Ärzte. Mehr Informationspflichten in Kombination mit höheren Fallzahlen stören die Arbeitsabläufe massiv. Dabei geht es auch um Begründungspflichten etwa für die Abrechnung bestimmter Ziffern-Kombination im EBM.

Selbstverständlich kann man auf den Gesetzgeber schielen und das Prozedere um die elektronische AU monieren. Dennoch: Beim Abbau von Bürokratie gibt’s innerhalb der Selbstverwaltung mit ihrem Akteur KBV noch viel Luft nach oben.

Schreiben Sie dem Autor: vdb@springer.com

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